Die Cannabis-Industrie steht erneut im Fokus der Anleger, nachdem jüngst eine Liste der acht am meisten unterbewerteten Cannabis-Aktien nach Einschätzung von Analysten veröffentlicht wurde. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Innovative Industrial Properties und dessen Bewertung im Vergleich zu anderen potenziellen Investitionsmöglichkeiten.
In den vergangenen zehn Jahren hat der Cannabis-Sektor erhebliche Marktschwankungen erlebt: Von anfänglichen Rekordhöhen zu einem dramatischen Niedergang der Bewertungen, als Herausforderungen wie die fehlende Legalisierung auf Bundesebene immer deutlicher wurden. Trotz wachsender Akzeptanz auf Staatsebene bleibt die Bundeslegalisierung ein gravierendes Hindernis.
Ein weiteres Problem für die Branche sind die weit höheren Steuern, die aufgrund der föderalen Prohibition erhoben werden. Zudem sehen sich legale Anbieter mit der Konkurrenz aus dem Schwarzmarkt konfrontiert, was den Unternehmen erschwert, Umsätze zu steigern und den Shareholder Value zu verbessern. Die jüngsten US-Wahlen haben zusätzliche Unsicherheiten für die Cannabis-Industrie gebracht. Trotz früherer Signale von Ex-Vizepräsidentin Kamala Harris, die für eine nationale Legalisierung war, bleibt die Zukunft unter der Trump-Administration ungewiss.
Nicht erfolgreich waren die Bestrebungen zur Legalisierung in den Staaten North Dakota, South Dakota und Florida, dennoch konnte Nebraska einen positiven Schritt in Richtung medizinische Nutzung verzeichnen. Derweil haben 24 Staaten in den USA Marihuana für Erwachsene legalisiert, wobei Florida ebenfalls ein riesiger Markt hätte sein können. Laut Headset, einem Analyseunternehmen für Cannabis, könnten die Freizeitverkäufe in Florida bereits im ersten Jahr der Legalisierung zwischen 4,9 und 6,1 Milliarden Dollar erreichen.
Trotz aller Widrigkeiten zeigt sich ein optimistischer Ausblick für den Sektor, da die Diskussionen über eine weniger strenge Herabstufung auf föderaler Ebene an Fahrt gewinnen. Der designierte Präsident Donald Trump hat seine Bereitschaft signalisiert, Reformen zu unterstützen, was der angeschlagenen Branche enorm zugutekommen könnte. ATB Capital Markets-Analyst Frederico Gomes zufolge könnte die Umklassifizierung der Cannabis-Verbrechen auf Bundesebene die fehlgeschlagenen gesetzlichen Änderungen beim Referendum kompensieren, zumal Unternehmen derzeit wegen der steuerlichen Behandlung effektiv über 70% Steuern zahlen.