Die Cannabis-Branche in den USA reagiert überrascht und erfreut auf die Nominierung von Matt Gaetz als neuen Justizminister. Unter der ersten Trump-Regierung verfolgte das Justizministerium eine restriktive Cannabispolitik, und viele befürchteten, dass in einer zweiten Amtszeit der kleine Fortschritt, der unter Präsident Biden erzielt wurde, rückgängig gemacht werden könnte.
Gaetz gilt als einer der stärksten Befürworter der Legalisierung von Cannabis im Kongress und verleiht somit der Branche neuen Optimismus. Boris Jordan, CEO von Curaleaf, dem größten Cannabisunternehmen in den USA, äußert sich positiv: "Er setzt sich lautstark für unsere Belange ein und ist auf unserer Seite." Die Hoffnung ist groß, dass Gaetz in der Lage sein wird, wesentliche regulatorische Veränderungen umzusetzen.
Die Hürden auf dem Weg zur vollständigen Legalisierung sind nach wie vor hoch. Das Fehlen einer bundesweiten Legalisierung schafft Herausforderungen wie den Zugang zu Bankdienstleistungen und hohe Steuersätze. Der Justizminister spielt eine Schlüsselrolle in der Fortführung oder dem Scheitern des von der Biden-Administration eingeleiteten Prozesses zur Lockerung der Restriktionen.
Ehemaliger Senator und Verfechter der Cannabisreform Cory Gardner, der Gaetz während ihrer gemeinsamen Zeit im Kongress traf, beschreibt ihn als sehr gut informiert und verständnisvoll gegenüber den anstehenden Herausforderungen. Die Bekanntgabe der Nominierung führte unmittelbar zu einem Anstieg der Cannabis-Aktienkurse, was die optimistische Stimmung der Branche widerspiegelt. Es ist ein unerwarteter Lichtblick für eine Industrie, die nach den großen Erwartungen an die demokratische Mehrheit im Jahr 2020 bislang enttäuscht wurde. Trotz breiter Unterstützung für einzelne Gesetzesmaßnahmen zur Erleichterung des Bankenzugangs für Cannabisunternehmen wurde während der letzten vier Jahre im Senat lediglich ein Forschungsgesetz verabschiedet.