14. November, 2024

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Cancom-Aktien unter Druck: Gewinnwarnung sorgt für Turbulenzen

Cancom-Aktien unter Druck: Gewinnwarnung sorgt für Turbulenzen

Die Reaktion der Börse auf die jüngste Gewinnwarnung von Cancom war alles andere als gelassen. Am Dienstagvormittag erlebte der IT-Dienstleister einen dramatischen Kursrutsch: Die Aktien verloren mehr als 16 Prozent ihres Wertes und fielen damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2017. Bereits im laufenden Jahr büßten die Papiere 28 Prozent ein und befinden sich damit in guter Gesellschaft mit Bechtle. Letztere hatten bereits im Oktober ihre Jahresprognosen zurückgezogen, was ihren Aktienkurs ebenfalls unter Druck setzte. Die erschreckenden Zahlen überraschen Analysten indes wenig. Armin Kremser von der DZ Bank bemerkt, dass die Warnung nicht unerwartet kam, da der Halbjahresbericht im Sommer bereits hohe Anforderungen an die Entwicklung im zweiten Halbjahr offenbarte. Lediglich das Ausmaß des Absturzes sorgt für Stirnrunzeln. Die Ursachen sind vielschichtig. Andreas Wolf von Warburg Research hebt das schwache Wirtschaftsumfeld hervor, das die Geschäftsaktivitäten von Cancom beeinträchtigt. Cancom generiert traditionell einen signifikanten Teil seiner Umsätze am Jahresende durch öffentliche Aufträge sowie durch Projekte kleiner und mittelgroßer Unternehmen. Momentan sind diese Einnahmen jedoch alles andere als sicher. Infolgedessen hat Wolf seine Prognosen sowie das Kursziel für Cancom deutlich nach unten korrigiert. Ein weiterer Aspekt, der die Unsicherheit nährt, ist das gescheiterte Ampelbündnis in Berlin. Bechtle-Chef Thomas Olemotz betonte kürzlich, dass das politische Klima zwar den verstärkten Einsatz von Rahmenverträgen in diesem Jahr begünstigen könnte, zugleich jedoch den Kundenkreis verunsichert.