Im Rennen um die Spitzenposition im globalen Elektroautomarkt hat BYD, Chinas erfolgreichster Automobilhersteller, einen bemerkenswerten Sieg errungen. Zum ersten Mal übertraf das Unternehmen Elon Musks Tesla in der vierteljährlichen Umsatzmeldung. BYD konnte für das Quartal bis zum 30. September einen Umsatzanstieg von 24% im Vergleich zum Vorjahr auf beeindruckende 201,1 Milliarden Yuan (28,2 Milliarden Dollar) verbuchen. Damit lag BYD über den Ergebnissen von Tesla, das im gleichen Zeitraum einen Umsatz von 25,2 Milliarden Dollar meldete.
Das Nettoergebnis von BYD stieg um 11,5% auf 11,6 Milliarden Yuan, da das Unternehmen im letzten Quartal eine Rekordzahl von 1,12 Millionen Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeugen verkaufte. Trotzdem bleibt der Gewinn hinter Teslas beeindruckenden 2,2 Milliarden Dollar zurück.
BYD und Tesla sind zu bedeutenden Herausforderern der traditionellen Automobilhersteller geworden, während diese, darunter Volkswagen, Ford, Stellantis und General Motors, mit der Umstellung auf Elektromobilität kämpfen. Der Rückgang der Verbrauchernachfrage nach Elektroautos hat BYD aufgrund seiner starken Hybridmodellauswahl weniger stark getroffen als Tesla. Ein wesentlicher Faktor für BYDs Umsatzwachstum ist die Integration von Hybridfahrzeugen mit innovativen Antriebstechnologien, die Reichweiten von über 2.000 Kilometern ermöglichen. Zudem profitiert BYD von seiner vertikal integrierten Lieferkette, die durch die Eigenproduktion vieler Komponenten deutliche Kostenvorteile bietet.
Tesla hingegen konzentriert sich zunehmend auf die Serienproduktion des futuristischen Cybertrucks und die Erweiterung seines teilautomatisierten Systems, das als Full Self-Driving vermarktet wird. Die beeindruckenden KI-Potenziale und der Vorsprung bei den Elektrofahrzeugverkäufen festigen trotzdem Teslas Position als wertvollster Automobilhersteller der Welt. BYD belegt aktuell den dritten Platz, hinter Toyota, jedoch vor VW, Mercedes und den amerikanischen Automobilriesen.
BYD profitiert zusätzlich von der gestiegenen lokalen Nachfrage in China, die durch ein erweitertes staatliches Förderpaket angekurbelt wird. Diese Maßnahmen motivieren die Verbraucher zum Umstieg von Benzin- auf Elektro- und Hybridfahrzeuge. Durch den Fokus auf den heimischen Markt konnte BYD die internationalen Widerstände besser abfedern. Diese Woche erhöhte die Europäische Union die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auf bis zu 45%, was die Handelsbeziehungen der beiden größten Exportnationen weiter belastet. BYD vermeidet den amerikanischen Markt aufgrund bestehender Zölle.