Der chinesische Automobilhersteller BYD hat eine rasche Vertragsauflösung mit dem Subunternehmer Jinjiang Construction bekanntgegeben, nachdem brasilianische Arbeitsinspektoren 163 Arbeiter aus Verhältnissen 'sklavenähnlicher' Art befreiten. Diese Vorfälle ereignen sich beim Umbau einer ehemaligen Ford-Fabrik im nordöstlichen Bundesstaat Bahia, einem wichtigen Baustein in BYDs Wachstumsplänen.
Brasilianische Behörden hatten auf dem Baugelände in Camaçari schwerwiegende Missstände festgestellt. Arbeiter lebten in überfüllten Unterkünften ohne Matratzen auf den Betten und ohne ausreichende sanitäre Anlagen. Zudem sollen Pässe konfisziert und ein Großteil der Löhne einbehalten worden sein, was die Vorwürfe der Zwangsarbeit untermauerte.
Trotz der sich erhärtenden Vorwürfe leugnete der betroffene Subunternehmer jegliches Fehlverhalten. BYD distanzierte sich jedoch umgehend von Jinjiang und betonte seinen strikten Umgang mit Gesetzen und Menschenrechten. Die laufenden Arbeiten vor Ort werden von anderen Subunternehmern fortgeführt.
Unabhängig von der schwelenden Kontroverse setzt BYD seine internationalen Expansionsziele fort und plant, noch in diesem Jahr Elektrofahrzeuge in Brasilien zu produzieren. Zudem werden weitere Produktionsstätten in der Türkei, Ungarn und Thailand errichtet, um den globalen Reach des Unternehmens zu stärken.
Die brasilianische Regierung sieht in der Investition von BYD ein Schlüsselprojekt zur Förderung einer 'grünen' Industriewende, wie es Präsident Lula da Silva letztes Jahr bei einem Treffen mit BYDs Gründer Wang Chuanfu konkretisiert hatte.