13. Februar, 2025

Unternehmen

BYD setzt auf KI – und erobert die Konkurrenz

Der chinesische Autobauer BYD integriert Künstliche Intelligenz von DeepSeek in sein neues Fahrassistenzsystem „DiPilot“. Die Aktie erreicht ein Rekordhoch – doch der technologische Vorstoß könnte geopolitische Risiken bergen.

BYD setzt auf KI – und erobert die Konkurrenz
BYD verabschiedet sich von aggressiven Preiskämpfen und setzt auf technologische Führerschaft – ein riskanter, aber vielversprechender Kurswechsel im globalen Wettstreit der E-Autobauer.

Strategiewechsel: Von Preiskampf zu Hightech-Offensive

Die chinesische Automarke BYD hat sich in den letzten Jahren einen Namen als ernsthafter Tesla-Konkurrent gemacht. Nun setzt der Konzern auf eine neue Strategie: Statt weiter mit Preissenkungen Marktanteile zu erobern, will BYD mit technologischen Innovationen punkten.

Auf einer Unternehmensveranstaltung verkündete Gründer Wang Chuanfu, dass fortschrittliche Fahrassistenzsysteme künftig ein Standardmerkmal aller BYD-Modelle werden sollen. Der Autobauer bringt dafür das „DiPilot“-System auf den Markt, das erstmals auch in Fahrzeugen unter 70.000 Yuan (ca. 9.000 Euro) verfügbar sein wird.

„BYD verändert die Wettbewerbsstrategie: Statt mit Preisnachlässen Marktanteile zu gewinnen, setzen wir 2025 auf technologische Verbesserungen“, kommentiert Wang den Kurswechsel.

DeepSeek: Der Schlüssel zu BYDs KI-Durchbruch

Für das fortschrittlichste Modell seiner Assistenzsysteme setzt BYD auf die Künstliche Intelligenz des chinesischen Startups DeepSeek. Die Integration dieser selbst entwickelten Technologie soll es BYD ermöglichen, mit inländischen Konkurrenten wie NIO oder XPeng gleichzuziehen – oder sie sogar zu übertreffen.

„Jetzt kann BYD mit eigener KI-Technologie gleichwertige Funktionen zu den Wettbewerbern bieten und das Innovationstempo selbst bestimmen“, erklärt Tu Le, Analyst bei Sino Auto Insights. Zuvor habe BYD im Bereich der autonomen Fahrtechnik hinterhergehinkt.

BYD setzt mit der DeepSeek-KI auf Innovation, doch die enge Verflechtung mit chinesischer Technologie könnte neue Handelsrestriktionen auf westlichen Märkten nach sich ziehen.

Rekordhoch der Aktie – doch auch geopolitische Risiken

Die neue Strategie zahlt sich offenbar aus: Die BYD-Aktie stieg in Hongkong um 7,38 Prozent auf ein Rekordhoch von 354,20 Hongkong-Dollar. Analysten bewerten den KI-Einsatz als großen Wettbewerbsvorteil – aber nicht ohne Bedenken.

Quelle: Eulerpool

Brian Tycangco von Stansberry Research warnt, dass die Zusammenarbeit mit DeepSeek für BYD auch zum Problem werden könnte. „Die tiefe Integration chinesischer KI könnte westliche Märkte, insbesondere die USA, noch stärker gegen BYD aufbringen – aus Gründen der nationalen Sicherheit“, so Tycangco.

Bereits jetzt stehen chinesische Tech-Konzerne unter verschärfter Beobachtung der US-Behörden. BYDs Expansionspläne in den Westen könnten durch neue Handelsrestriktionen ausgebremst werden.

Was bedeutet das für BYD und den globalen Automarkt?

BYD zeigt mit der DeepSeek-Integration, dass China zunehmend auf eigene Hightech-Lösungen setzt, um sich von ausländischen Technologien unabhängig zu machen. Während der Konzern in China und anderen asiatischen Märkten seine Position weiter ausbaut, könnte ihm der Zugang zu westlichen Märkten jedoch zunehmend verwehrt werden.

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