21. Dezember, 2024

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Butterpreis-Explosion stellt Backbranche vor Herausforderungen

Butterpreis-Explosion stellt Backbranche vor Herausforderungen

Die Preise für Butter in Europa haben in den vergangenen Monaten neue Rekordhöhen erreicht und bereiten vor allem Bäckern und Konditoren Sorgen. Diese stehen bereits aufgrund hoher Schokoladen- und Zuckerkosten unter Druck, während sie sich auf die festliche Weihnachtsproduktion vorbereiten. Experten führen den Preisanstieg auf die starke Nachfrage, knappe Lagerbestände und die Entscheidung der Milchverarbeiter zurück, Milch verstärkt für profitablere Produkte wie Käse zu verwenden.

Zum 29. September notierte europäische Butter auf den Weltmärkten bei einem Rekordpreis von 8.706 US-Dollar pro Tonne, was einer Steigerung von 83 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch in Australien und Neuseeland lagen die Preise höher als im Vorjahr, obwohl sie sich von den Sommerhöchstständen entfernt haben.

Große Lebensmittelunternehmen konnten sich rechtzeitig absichern, doch kleineren Produzenten steht ein signifikanter Preisanstieg bevor. Im Vorjahr ging die Milchproduktion weltweit zurück, was die Verfügbarkeit von Butter einschränkte. Obwohl sich die Produktion leicht erholte, bleibt die Lage angespannt.

Rabobank-Analyst Michael Harvey beobachtet, dass Milch zunehmend für wettbewerbsfähigere Produkte genutzt wird, während die europaweite Milchproduktion um nur 0,7 % gestiegen ist, die Butterproduktion jedoch um 1,6 % gesunken ist. Gleichzeitig wuchs die Käseherstellung um 3,2 %.

Die US-Landwirtschaftsbehörde hat ihre Prognose für Butterpreise angehoben, was teilweise auf einen Rückgang der Milchproduktion je Kuh zurückzuführen ist. Für 2024 wird erwartet, dass der globale Butterumsatz 42 Milliarden US-Dollar erreicht, wobei sich weltweit ein Wachstum von 7 % pro Jahr bis 2029 andeutet. Gesundheitsrisiken für Kühe in Europa, wie die Blauzungenkrankheit, stützen zusätzlich die Butterpreise, während Vogelgrippeausbrüche in den USA kaum Einfluss haben.

Der Preisdruck könnte in den kommenden Monaten nachlassen, sollten die Milchproduzenten ihre Anstrengungen hochfahren. Doch dies dürfte seine Zeit dauern, sagt ANZ-Analystin Susan Kilsby.