"Butterfahrten" ist ein Begriff, der im deutschen Sprachgebrauch verwendet wird, um eine spezielle Form des steuerlichen Missbrauchs zu beschreiben, der häufig im Zusammenhang mit Kapitalmarkttransaktionen auftritt. Diese Praxis wird oft von Steueroptimierern genutzt, um Kapitalgewinne zu erzielen und gleichzeitig Steuern zu vermeiden oder zu minimieren.
Bei "Butterfahrten" handelt es sich um arrangierte Transaktionen, bei denen ein Anleger sein Vermögen in ausländische Wertpapiere investiert und diese Papiere kurzzeitig hält, um Kapitalgewinne zu generieren. Der Begriff leitet sich von der ursprünglichen Praxis ab, bei der deutsche Bürger "Butterfahrten" unternahmen, um günstigere Waren im Ausland zu erwerben.
Die Idee hinter "Butterfahrten" besteht darin, dass die kurzfristige Haltung der ausländischen Wertpapiere es dem Anleger ermöglicht, von Kurssteigerungen zu profitieren, während gleichzeitig bestimmte steuerliche Vorteile genutzt werden. Diese steuerlichen Vorteile können beispielsweise die Möglichkeit umfassen, Verluste von zukünftigen Kapitalgewinnen abzuziehen oder bestimmte Einkünfte steuerfrei zu stellen.
Obwohl "Butterfahrten" nicht illegal sind, kann der Missbrauch dieser Praxis zu steuerlichen Konsequenzen führen. Die Finanzbehörden haben darauf reagiert, indem sie bestimmte Regelungen und Beschränkungen eingeführt haben, um den Missbrauch zu verhindern. Beispielsweise können Transaktionen, die als "Butterfahrten" betrachtet werden, als Gestaltungsmissbrauch angesehen werden und somit von den Finanzbehörden angefochten werden.
Es ist wichtig anzumerken, dass nicht alle ausländischen Investitionen als "Butterfahrten" betrachtet werden können. Die genaue Bestimmung, ob eine bestimmte Transaktion als solche betrachtet werden kann, erfordert eine detaillierte Untersuchung der individuellen Umstände und der beabsichtigten Handlungen.
Insgesamt ist es wichtig, dass Anleger sich bewusst sind, dass "Butterfahrten" eine spezielle und komplexe steuerliche Praxis darstellen, die rechtliche und steuerliche Risiken mit sich bringen kann. Es wird empfohlen, dass Anleger fachkundige Beratung von Steuerexperten einholen, um sicherzustellen, dass sie die geltenden Vorschriften einhalten und ihre Investitionen in Übereinstimmung mit den Steuergesetzen tätigen.