Die Büros in den deutschen Metropolen verzeichnen einen besorgniserregenden Anstieg an ungenutzten Flächen. Trotz der Bemühungen einiger Unternehmen, ihre Mitarbeitenden wieder häufiger in die Büros zu holen, macht sich nach wie vor der Trend zum Homeoffice bemerkbar. Zusätzlich verstärkt die allgemeine Konjunkturflaute diesen Effekt, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse von Jones Lang LaSalle (JLL).
Eine leichte Erholung des Bürovermietungsmarktes konnte 2024 in den sieben Großstädten Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Köln und Stuttgart beobachtet werden. Allerdings bleibt der Flächenumsatz mit 2,7 Millionen Quadratmetern deutlich hinter dem Zehnjahresdurchschnitt zurück – ein Minus von etwa 30 Prozent –, berichtet JLL. Gleichzeitig nahmen die Leerstände zu: Das derzeit kurzfristig verfügbare Flächenangebot beläuft sich auf 6,7 Millionen Quadratmeter, was einer Leerstandsquote von 6,8 Prozent entspricht, gegenüber 5,8 Prozent Ende 2023. Neue Büroobjekte werden kontinuierlich auf den Markt gebracht, finden aber nicht immer sofort Abnehmer. Firmen suchen vermehrt nach modernen und nachhaltigen Flächen, während ältere Gebäude häufig leerstehen.
Die Wirtschaftskrise setzt dem Bedarf an Büroflächen zusätzlich zu. Unternehmen reagieren sensibel auf geopolitische und wirtschaftliche Unsicherheiten, erklärt JLL-Experte Konstantin Kortmann. Dies führt dazu, dass viele Firmen Großprojekte wie Umzüge oder Expansionen zurückstellen. Größere Anmietungen jenseits der 10.000 Quadratmeter entfallen momentan hauptsächlich auf die öffentliche Hand.
Seit der Corona-Pandemie hat sich das Arbeiten von zu Hause in Deutschland etabliert – selbst wenn Unternehmen wie Deutsche Bank oder SAP die Präsenz ihrer Mitarbeitenden wieder verstärkt einfordern. Viele Firmen reduzieren aber dennoch ihre Büroflächen. Laut Prognosen des Ifo-Instituts und Immobilienberaters Colliers, könnte der Bedarf an Büroflächen in den urbanen Zentren bis 2030 um mehr als ein Zehntel zurückgehen.