25. April, 2025

Wirtschaft

Bürokratische Hürden: Milliardenschweres Problem für den Mittelstand

Eine kürzlich durchgeführte Studie bringt ans Licht, dass die Bürokratie einen signifikanten Anteil am Zeit- und Kostenbudget mittelständischer Unternehmen beansprucht. Durchschnittlich werden etwa sieben Prozent der Arbeitszeit eines Unternehmens für bürokratische Aufgaben verwendet, was sich auf durchschnittlich 32 Stunden pro Monat und Firma summiert. Hochgerechnet auf die gesamte Unternehmerschaft entspricht dies jährlich beeindruckenden 1,5 Milliarden Arbeitsstunden, die allein der Erfüllung regulatorischer Anforderungen dienen, wie das kürzlich veröffentlichte «Mittelstandspanel» der KfW-Bank aufzeigt.

Nicht weniger bemerkenswert ist der finanzielle Aspekt dieser Erhebungen: Die jährlichen Kosten, die durch Bürokratie verursacht werden, belaufen sich gemäß der Studie auf rund 61 Milliarden Euro. Wirtschaftsexperten warnen eindringlich vor der schleichenden Gefährdung der Wirtschaftlichkeit durch überbordende bürokratische Hürden. KfW-Experte Michael Schwarz hebt hervor, dass das Gleichgewicht zwischen Kosten und Nutzen ernsthaft gefährdet werden könnte, wenn Vorschriften den Rahmen sprengen. Daher muss der Abbau bürokratischer Hindernisse als entscheidendes wirtschaftspolitisches Ziel des Mittelstands priorisiert werden.

Über die reinen Zahlen hinaus, werden auch nicht-quantifizierbare Faktoren wie komplexe Planungsverfahren und unklare Vorschriften als belastend empfunden. Diese Aspekte der Bürokratie tragen erheblich zur subjektiven Belastung der Unternehmen bei. Insbesondere das Baugewerbe und Soloselbstständige sind hiervon stark betroffen, wohingegen der bürokratische Druck mit zunehmender Größe des Unternehmens tendenziell abnimmt.

Obwohl die geplante neue Regierung bestehend aus Union und SPD umfassende Maßnahmen zur Entbürokratisierung vorsieht, zeigen vergangene Erfahrungen, dass der Fortschritt in diesem Bereich trotz positiver Absichten meist nur schleppend erfolgt. Ergänzend dazu warnt eine Studie des Ifo-Instituts, dass Unternehmen im Durchschnitt etwa sechs Prozent ihrer Umsätze für die Bewältigung bürokratischer Auflagen aufbringen müssen. Dies stellt einen klaren Wettbewerbsnachteil dar und unterstreicht die Dringlichkeit, Bürokratie effektiv zu reduzieren, um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands langfristig zu sichern.