In der deutschen Wirtschaft ist ein Phänomen zu beobachten, das traditionell kleinere Unternehmen mehr belastet als die großen Player: der undurchdringliche Dschungel der Bürokratie. Während die Unternehmen bereit sind, sich an allgemein gültige Spielregeln zu halten, leidet das Gleichgewicht zwischen Regelwerk und praktikabler Umsetzung unter dem stark ausgeprägten Drang zu detaillierter Reglementierung - ein Erbe der preußischen Präzision.
Den Kleinbetrieben fehlen häufig die Ressourcen, um die Anforderungen von Regelungen wie der Datenschutzgrundverordnung oder dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zu bewältigen. Diese überbordende Reglementierung lastet auf ihren Schultern, als müssten sie die gleiche administrative Maschinerie auffahren wie ein multinationaler Konzern.
Was dringend benötigt wird, ist eine neue Herangehensweise: Die Möglichkeit, im ganz eigenen Ermessen zu handeln, macht Behörden zum idealen Partner des Mittelstands. Genehmigungen mit wirtschaftlichem Verstand und einem Blick für das rechte Maß sind der Schlüssel zu einem nachhaltigen und gesunden wirtschaftlichen Umfeld. Kurzum, ein wenig mehr Flexibilität und Vertrauen könnte dem deutschen Mittelstand frischen Wind unter die Flügel geben.