12. Dezember, 2024

Politik

Bürokratie als Wachstumsbremse: Lindner fordert Vertrauensvotum für Bürger

Bürokratie als Wachstumsbremse: Lindner fordert Vertrauensvotum für Bürger

Christian Lindner, der Vorsitzende der FDP, schlägt Alarm angesichts der aktuellen Bürokratiewelle und einer sinkenden Leistungsbereitschaft in der Gesellschaft, die er als Bedrohung für ökonomisches Wachstum und Wohlstand sieht. Auf einer Zusammenkunft der Friedrich-Naumann-Stiftung in Hamburg betonte Lindner, dass die wachsende Bürokratie auch eine Frage der gesellschaftlichen Haltung sei: "Ein Staat, der alles vorgibt und kontrolliert, scheint davon auszugehen, dass Bürger und Unternehmer wie unmündige Schützlinge behandelt werden müssen – unfähig, selbstverantwortliche Entscheidungen zu treffen." Dies, so Lindner, entspreche einem impliziten Misstrauensvotum gegenüber der Eigenverantwortung der Menschen.

In Bezug auf Berichte über eine Zunahme von "Null-Bock-Tagen" in Unternehmen mahnte der ehemalige Bundesfinanzminister, dass es eines gesteigerten Leistungswillens bedürfe, um den Wohlstand zu erhalten: "Mit einer Null-Bock-Mentalität sichern wir unsere Zukunft nicht. Oft gibt es Momente, in denen die Lust fehlt – dann muss man Verpflichtungen eben aus Pflichtgefühl nachkommen."

Die Politik müsse sich darum bemühen, die alltäglichen Probleme der Bürger zu lösen, um ihre Glaubwürdigkeit zu bewahren, so Lindner weiter. Dies betreffe nicht nur wirtschaftliche Fragestellungen, sondern auch die innere Sicherheit. "Wie erreichen wir, dass sich Menschen in Deutschland jederzeit und überall sicher fühlen?", fragte er und unterstrich, dass die Einwanderungspolitik so gestaltet werden müsse, dass sie Offenheit und Toleranz nicht in Frage stelle.