Bürgerräte stehen mehr denn je im Fokus der öffentlichen Debatte, insbesondere angesichts der wachsenden Politikverdrossenheit. Eine Ignoranz gegenüber ihren Forderungen könnte diese Haltung noch verstärken, argumentieren Kritiker. Interessanterweise sind nicht alle Vorschläge, wie etwa die Einführung einer Altersgrenze für Energydrinks, mit Kosten für die Staatskasse verbunden. Solche nicht-finanziellen Maßnahmen bedürfen lediglich des politischen Willens zur Umsetzung. Es wird darauf hingewiesen, dass in Zeiten der Haushaltskrise eine differenzierte Betrachtung der Empfehlungen unumgänglich ist. Dennoch geht die Verantwortung, den Bürgerräten Gehör zu schenken, über die Befürworter hinaus und betrifft auch deren Kritiker. Auch wenn es berechtigte Skepsis gibt, Bürgerräte auf Bundesebene mit allgemeinen Themen wie 'Ernährung im Wandel' konfrontieren zu lassen, ist ihre Rolle gerade auf niedrigerer Ebene wertvoll. Die Vorteile eines räumlich nahen und thematisch konkreten Bürgerrates im kommunalen oder maximal landesweiten Rahmen dürfen nicht unterschätzt werden. Diese neue Form der Beteiligung kann eine Brücke zum Bürgervertrauen sein, wenn sie effektiv und in Bürgernähe durchgeführt wird.