19. November, 2024

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Burberrys Identitätskrise: Kann der Trenchcoat retten?

Nach enttäuschenden Zahlen und einem Verlust von 41 Millionen Pfund setzt Burberry wieder auf seine ikonischen Jacken. Kann die Rückbesinnung auf Tradition den Luxusmode-Hersteller retten?

Burberrys Identitätskrise: Kann der Trenchcoat retten?
Der Luxusmodehersteller kämpft mit roten Zahlen und setzt nun auf Altbewährtes. Ist das genug, um die Marke zu stabilisieren?

Burberry, einst ein Synonym für britischen Luxus und ikonisches Design, steckt in der Krise. Mit einem bereinigten Verlust von 41 Millionen Pfund (29 Millionen Euro) in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres meldet das Traditionshaus erschreckende Zahlen.

Die Ursachen sind hausgemacht: „Wir haben uns zu weit von unserem Kern entfernt“, erklärte das Unternehmen.

Statt auf die legendären Trenchcoats und zeitlose Designs zu setzen, habe Burberry sich in den letzten Jahren auf saisonale Mode und kurzlebige Trends fokussiert – eine Strategie, die die Kundschaft offenbar nicht überzeugte.

Quelle: Eulerpool

Trenchcoats: Vom Kultobjekt zur Rettung

Burberrys berühmte Trenchcoats, die das Unternehmen groß gemacht haben, sollen nun wieder ins Zentrum der Kollektion rücken. Der Plan: Die Marke auf ihre Wurzeln zurückzuführen und sich von experimenteller Nischenmode zu verabschieden.

Dieser Schritt könnte nicht nur der Marke, sondern auch dem finanziellen Fundament guttun. Die ikonischen Jacken sind nicht nur ein Aushängeschild, sondern auch Produkte mit stabiler Nachfrage. „Unsere Trenchcoats stehen für zeitlose Eleganz und britisches Handwerk“, betonte ein Sprecher des Unternehmens.

Luxusmarkt unter Druck

Burberrys Probleme sind jedoch nicht allein auf strategische Fehlentscheidungen zurückzuführen. Der weltweite Luxusmarkt steht unter Druck, insbesondere in China, das für viele Luxusmarken ein Schlüsselmarkt ist. Die schleppende Konjunktur und unsichere wirtschaftliche Aussichten haben die Kauflaune vieler Kunden gedämpft – eine Herausforderung, die Burberry nun zusätzlich bewältigen muss.

Doch auch die Konkurrenz schläft nicht. Während Marken wie Gucci und Prada mit modernen Kollektionen und strategischen Innovationen punkten, blieb Burberry zuletzt oft blass. Die Rückkehr zum Trenchcoat ist eine bewusste Abgrenzung – und möglicherweise genau der richtige Schritt, um sich im Markt neu zu positionieren.

Zukunft mit Fragezeichen

Trotz der klaren Neuausrichtung bleibt die Frage, ob Burberry es schafft, in der zweiten Jahreshälfte die Trendwende zu vollziehen. „Es ist zu früh, um von einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen zu sprechen“, so das Unternehmen.

Analysten zeigen sich skeptisch: Die Rückbesinnung auf den Trenchcoat allein könnte nicht ausreichen, um langfristig erfolgreich zu sein. Burberry muss beweisen, dass es neben Tradition auch moderne Ansprüche erfüllen kann – ein Spagat, der vielen Traditionsmarken schwerfällt.

Die Krise bei Burberry zeigt, wie riskant es für Luxusmarken ist, ihre Identität aus den Augen zu verlieren. Der Fokus auf die ikonischen Trenchcoats ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch er wird kein Selbstläufer.