Joshua Schulman steht als neuer CEO von Burberry vor der Herausforderung, das britische Luxuslabel wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Die Marke kämpft mit einem drastischen Umsatzrückgang und einem Einbruch des Aktienkurses um 40 % in diesem Jahr, was Spekulationen über eine mögliche Übernahme nährt. Der gesamte Luxusmarkt leidet unter hohen Zinsen und Inflation, doch Burberry schneidet im Vergleich zur Konkurrenz besonders schlecht ab.
Am vergangenen Montag jedoch erholten sich die Burberry-Aktien nach Berichten, dass das italienische Modehaus Moncler ein Übernahmeangebot prüfen könnte. Beide Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Schulman, der bereits die Chefetage von Coach und Michael Kors innehatte, wird voraussichtlich bei den Halbjahresergebnissen am 14. November eine neue Strategie für Burberry vorstellen.
Laut einigen Investoren und Analysten sollte Schulman die 56 Outlet-Stores von Burberry, die sich unter anderem in China, Japan und den USA befinden, priorisieren. Diese Läden könnten Versuche behindern, die Marke im Luxussegment höher zu positionieren. Die Outlet-Stores fungieren als Drehscheibe für Restbestände und ältere Kollektionen, die zu erheblichen Rabatten angeboten werden. Dies gefährdet die Bemühungen zur Markenaufwertung, da Kunden zu günstigeren Preisen auf ähnliche Produkte vergangener Saisons zugreifen können.
Die Reduzierung der Outlet-Präsenz könnte zwar kostspielig sein, da diese für rund 30 % des Umsatzes und 50 % der Profitabilität stehen, könnte jedoch notwendig sein, um eine höhere Börsenbewertung zu erzielen. Analysten sind sich einig, dass Burberry sich entscheiden muss, ob es wie Coach in Richtung Premiummarke gehen möchte, was den Marktwert positiv beeinflussen könnte.
Auf kreativer Ebene hat Burberry in den letzten zehn Jahren vier verschiedene Geschäftsführer und drei kreative Köpfe erlebt, darunter Christopher Bailey, Riccardo Tisci und nun Daniel Lee. Lee ist bekannt für seine Erfolge bei Bottega Veneta, wo er mit populären Schuh- und Taschenkreationen insbesondere jüngere Käufergruppen ansprach.