24. Januar, 2025

Politik

Bündnis Sahra Wagenknecht punktet bei Wählern mit Migrationshintergrund

Bündnis Sahra Wagenknecht punktet bei Wählern mit Migrationshintergrund

Ein bemerkenswerter Trend offenbart sich in der jüngsten Untersuchung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung: Das erst kürzlich gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) erobert das Vertrauen vieler Wahlberechtigter mit Migrationsgeschichte. Besonders populär ist die neue Partei unter Deutschen, die ihre Wurzeln in der Türkei oder der arabischen Welt haben. 55,5 Prozent dieser Gruppe könnten sich vorstellen, der Partei bei der nächsten Bundestagswahl ihre Stimme zu geben. Interessanterweise bietet ausgerechnet das Versprechen "weniger Migration" einen der Kernpunkte des Parteiprogramms.

Deutlich geringer fällt die Sympathie in der übrigen Bevölkerung aus, wo lediglich 34,6 Prozent der Wahlberechtigten ohne Migrationshintergrund zur Unterstützung der Partei neigen. Bemerkenswert ist zudem das Wählerpotenzial bei Menschen mit russischen oder früher sowjetischen Wurzeln, das etwa sieben Prozentpunkte über dem der Deutschen ohne Migrationshintergrund liegt.

Die Studie definiert Personen mit Migrationshintergrund als solche, die mindestens ein Elternteil haben, das ohne deutschen Pass geboren wurde. Eine interessante Randnotiz ist, dass die Parteigründerin, Sahra Wagenknecht, selbst Teil dieser Gruppe ist, da ihr Vater ein aus dem Iran stammender Student war.

Die Erhebung fragte zwar nicht nach einer konkreten Wahlentscheidung, sondern lotete die allgemeine Präferenz für bestehende Bundestagsparteien anhand einer Skala von 1 bis 7 aus. Ein Ergebnis, das ebenfalls Beachtung findet, ist das Potenzial der AfD: Rund 22,3 Prozent der Befragten ohne Migrationshintergrund zählen sich zu potenziellen Wählern, während der Anteil bei Personen mit Bezug zur ehemaligen Sowjetunion bei 29,2 Prozent liegt. Auch unter Wählern türkischer oder arabischer Herkunft zeigt sich mit 19,7 Prozent eine signifikante Neigung zur AfD. Die Kanzlerkandidatin der AfD, Alice Weidel, hat "Remigration" in ihrer Kampagne als zentrales Thema positioniert.