Das Verteidigungsministerium hat im vergangenen Jahr signifikant weniger Mittel für die Bundeswehr ausgegeben als ursprünglich geplant. Insgesamt blieben 4,36 Milliarden Euro ungenutzt, wie ein Sprecher des Ministeriums in Berlin verkündete. Diese Summe setzt sich aus rund 2,6 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen und etwa 1,7 Milliarden Euro aus dem regulären Verteidigungsetat zusammen. Die Hauptursache für die Verzögerungen seien Probleme seitens der Industrie, die dazu führten, dass das Geld bislang nicht genutzt werden konnte.
Laut Bundeshaushaltsordnung können Gelder erst ausgezahlt werden, wenn erbrachte Gegenleistungen nachweisbar sind, beispielsweise durch gelieferte Ausrüstung oder erreichte Meilensteine. Diese Bedingungen seien jedoch nicht erfüllt worden, weshalb die Mittel in den kommenden Jahren weiterhin zur Verfügung stehen werden.
Der ungenutzte Betrag aus dem Verteidigungsetat betrifft größtenteils Betriebskosten, für die schlichtweg vorgesorgt wurde. Hierzu zählen Heizkosten, Bewirtschaftung von Liegenschaften, Betriebsstoffe und Rücklagen im Hinblick auf potenziell steigende Inflation.
Reaktionen aus der Politik ließen nicht lange auf sich warten: Aus der CDU kam scharfe Kritik an der Handhabung der finanziellen Mittel. CDU-Verteidigungspolitiker Ingo Gädechens mahnte in einem Gespräch mit dem Portal "Politico", dass bloße Forderungen nach mehr Geld nicht zielführend seien. Vielmehr müsse sichergestellt werden, dass die vorhandenen Mittel effizient und korrekt verwendet werden.