Die Bundeswehr steht vor einer signifikanten Erweiterung ihrer Truppenstärke, um den aktuellen Anforderungen der NATO gerecht zu werden. Marcus Faber, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses und FDP-Politiker, betont die Notwendigkeit von 35.000 zusätzlichen Soldaten. Hintergrund dieser Überlegungen ist die geplante Erhöhung der Anzahl der Kampftruppenbrigaden im Militärbündnis von derzeit 82 auf 131 bis zum Jahr 2031, unter anderem als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Laut Faber müsste das deutsche Heer zukünftig nicht mehr mit drei, sondern mit fünf Divisionen aufgestellt sein, was einer Erhöhung auf rund 100.000 Soldaten entspricht. Diese strukturellen Anpassungen sollen innerhalb der nächsten zehn Jahre realisierbar sein. Gleichzeitig appelliert Faber an eine Anhebung der deutschen Verteidigungsausgaben von derzeit zwei auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Aktuell zählt die Bundeswehr etwa 180.000 Soldaten. Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD hat immer wieder auf die Notwendigkeit erhöhter Verteidigungsausgaben hingewiesen und klargestellt, dass zur Sicherstellung der Verteidigungsfähigkeit zusätzliche Soldaten unverzichtbar sind. In diesem Kontext arbeitet sein Ministerium an den Details eines neuen Modells der Wehrpflicht.