Die Diskussion um die Wehrhaftigkeit Deutschlands könnte kaum aktueller sein, denn trotz erheblicher finanzieller Investitionen in moderne Ausrüstung und Waffensysteme bleibt die Personaldecke der Bundeswehr kritisch dünn. Die vom Verteidigungsministerium unternommenen Anstrengungen werden von manchen als unzureichend bewertet, während die Sorge vor geopolitischen Spannungen, wie einem möglichen Abzug der USA oder einer Bedrohung aus dem Osten, präsent bleibt. Ein besonders umstrittener Vorschlag stammt von der Wehrbeauftragten des Bundestags, Eva Högl. Diese erwägt eine Kopplung des Wehrdienstes an die Aussicht auf einen deutschen Pass. Das Konzept erinnert an das Modell der französischen Fremdenlegion, indem nicht-staatliche Kräfte für den Schutz des Landes einstehen könnten – eine Idee, die Fragen hinsichtlich der Effektivität und Ethik aufwirft. Die Herausforderung ist nicht nur strategischer Natur, sondern auch kulturell verwurzelt. Nach Jahrzehnten relativer Sicherheit und dem Fehlen eines akuten Bedrohungsgefühls scheint ein gesellschaftliches Umdenken notwendig, was wiederum Zeit fordert. Ob innovative Ansätze wie der von Högl vorgeschlagene den ersehnten Erfolg bringen, bleibt abzuwarten.
Politik
Bundeswehr vor Herausforderungen: Personalmangel und kreative Ansätze zur Stärkung der Wehrhaftigkeit
