Die aktuelle Mängelliste der Bundeswehr, vorgelegt durch Wehrbeauftragte Eva Högl, lässt wenig Raum für Optimismus. Ein zentraler Kritikpunkt bleibt die chronische Unterfinanzierung der Streitkräfte. Trotz andauernder Verhandlungen zwischen den Koalitionsparteien der Union, SPD und Grünen zeichnet sich bisher keine rasche Lösung ab. Ein weiteres drängendes Problem ist der akute Mangel an Ausrüstung. Dies wurde teilweise durch Waffenlieferungen an die Ukraine verschärft, deren Ersatzbeschaffung sich nun als zeitraubend erweist. Auch der Personalmangel ist alarmierend, mit mehr abwandernden als nachrückenden Soldaten. Vorzeitige Dienstbeendigungen tragen zusätzlich zur Krise bei. Angesichts wachsender Anforderungen innerhalb der NATO wird die Frage nach einer Wiedereinführung eines modifizierten Wehrpflichtmodells lauter. Doch bisher scheuen sich die Koalitionäre, diese unpopuläre Maßnahme in ihr Programm aufzunehmen. Unterdessen spricht sich eine wachsende Zahl ehemaliger Wehrbeauftragter für einen Verbleib des erfahrenen Verteidigungsministers Boris Pistorius aus. Als geschätzter und kompetenter Sozialdemokrat würde Pistorius selbst gerne seine Arbeit fortsetzen.
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Bundeswehr unter Druck: Wehrbeauftragte Eva Högl präsentiert besorgniserregenden Bericht
