Das Ausbildungskommando der Bundeswehr in Strausberg bei Berlin hat gemeinsam mit seinen Partnern inzwischen ca. 8000 ukrainische Soldaten für den Kampf gegen russische Angreifer ausgebildet. Generalleutnant Andreas Marlow, Befehlshaber des multinationalen Ausbildungskommandos, gab an, dass bis Ende des Jahres voraussichtlich 10.000 ukrainische Soldaten in etwa 200 Trainingsmodulen ausgebildet sein werden.
Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten erstreckt sich über verschiedene Ebenen und beinhaltet unter anderem auch Spezialisierungen wie Sanitäter, Scharfschützen oder Panzerbesatzungen. Marlow betonte, dass sich die Schwerpunkte der Ausbildung geändert haben, von defensiven hin zu offensiven Operationen. Allerdings gibt es noch immer einen Engpass bei den Übersetzern aufgrund komplexer Sicherheitsauflagen.
Die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Soldaten ist für die Bundeswehr ebenfalls von Vorteil. Marlow hob hervor, dass sie dadurch Kenntnisse über die russische Kriegsführung erlangen und die Ausbildung der Ukrainer als eine wechselseitige Bereicherung sehen. Insbesondere die Erfahrungen der Ukrainer im Drohnenkrieg sowie im Umgang mit russischer Bauart seien hierbei von Interesse.
Die Ausbildungszeit für die ukrainischen Soldaten ist im Vergleich zur Bundeswehr recht kurz. Laut Marlow absolvieren sie sechs Wochen Grundausbildung und weitere sechs Wochen spezifisches Training, bevor sie in den Krieg geschickt werden. Die Bundeswehr möchte aus dieser Erfahrung auch grundsätzliche Erkenntnisse gewinnen. Marlow hat bereits damit beauftragt, zu untersuchen, wie man die Ausbildung unter Kriegsbedingungen auf das unbedingt notwendige Maß reduzieren kann.
Die Ausbildung der ukrainischen Soldaten zeigt die solidarische Unterstützung der Bundeswehr und ihrer Partner für die Ukraine in ihrem Konflikt mit russischen Aggressoren. Sie dient nicht nur dem Schutz des Landes, sondern ermöglicht es der Bundeswehr auch, wertvolle Kenntnisse zu erlangen und ihre eigene Kriegstüchtigkeit zu verbessern.