12. Januar, 2025

Politik

Bundeswehr stärkt Heimatschutz: Vierter Großverband geplant

Bundeswehr stärkt Heimatschutz: Vierter Großverband geplant

Das Deutsche Heer bereitet die Einführung einer vierten Großdivision vor, um kritische Infrastruktur und militärisch relevante Objekte in Deutschland besser zu schützen. Eine Kombination aus Reservisten und aktiven Soldaten soll die künftige Heimatschutzdivision bilden, die unter einer einheitlichen Führung steht. Dies kündigte der Sprecher des Heeres in Berlin an und betonte die teilaktive Natur der Einheit.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat mit Blick auf die veränderte geopolitische Lage eine neue Struktur für die Bundeswehr veranlasst. Ab dem 1. April wird der Heimatschutz der neuen Heeresstruktur unterstellt und weiter ausgebaut. Bisher existieren drei Divisionen des Heeres, die jeweils etwa 20.000 Soldaten umfassen: die 1. und 10. Panzerdivision sowie die Division Schnelle Kräfte.

Die Heimatschutzdivision hat diverse Aufgaben im Verteidigungs- und Spannungsfall, darunter den Schutz von Häfen, Bahnanlagen und digitaler Infrastruktur. Sie spielt zudem eine wichtige Rolle in Deutschlands Funktion als Drehscheibe der NATO und wird auch im Frieden bei Situationen wie Unglücksfällen oder Pandemien eingesetzt.

Während die Union den Vorstoß grundsätzlich unterstützt, kritisiert CDU-Politiker Henning Otte das Vorhaben als bloße "hohle Strukturen" ohne die nötige materielle und personelle Ausstattung. Die FDP hingegen sieht es als "Schritt in die richtige Richtung", mahnt aber zur zügigen Aufstockung der Kapazitäten.

Zukünftige Planungen sehen die Möglichkeit vor, dass bestehende Divisionen zur Sicherung der NATO-Grenzen verlegt werden. Dies würde die Einsatzbereitschaft der Heimatschutzkräfte in Deutschland erfordern. Vor Sommer soll das sechste Heimatschutzregiment aufgestellt werden; insgesamt sind dann 6.000 Soldaten einsatzbereit, was allerdings noch nicht ausreicht. Langfristig sind mindestens hohe fünfstellige Zahlen an Heimatschützern vorgesehen.

Ein möglicher Wehrdienst soll zusätzliches Personal bereitstellen, obwohl dieser Plan aufgrund der derzeitigen politischen Lage auf Eis liegt. Trotz interner Widerstände, insbesondere aus der FDP, arbeitet die CDU/CSU weiterhin für ein umfassenderes Wehrdienst-Modell.

Die Führung des neuen Großverbands ist bereits entschieden, die offizielle Aufstellung der Heimatschutzdivision erfolgt voraussichtlich Mitte März.