Mit einem "beispiellosen Quantensprung" bringt die Bundeswehr ihre modernisierten Aufklärungsfähigkeiten in neue Höhen. Vom Fliegerhorst Jagel aus hob die neue Aufklärungsdrohne German Heron TP zu ihrem ersten öffentlichen Flug ab, womit ein entscheidender Schritt in der operativen Einsatzbereitschaft des unbemannten Fluggeräts im deutschen Luftraum getan wurde. Der innovative Vogel ohne Pilot kann dabei mehr als nur auskundschaften: Im Vergleich zum Vorgänger Heron 1, der lediglich Truppen schützen sollte, zeichnet sich die Heron TP durch die Option aus, bewaffnet zu werden, ein Thema, das in der Vergangenheit heftige politische Auseinandersetzungen entfachte.
Produziert vom israelischen Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI), beeindruckt die Drohne mit einer beachtlichen Spannweite von 26 Metern und einer Zuladung von über fünf Tonnen. Die Einsatzmöglichkeiten sind weitreichend: Mit hochauflösender Tagkamera, Infrarottechnik für Nachteinsätze und Radarsystemen kann sie bis zu 27 Stunden am Stück den Himmel für Zwecke der Landes- und Bündnisverteidigung erkunden.
Was der Experte hervorhebt, mag wie Science-Fiction klingen, ist jedoch militärische Realität: Aus der Ferne können bewaffnete Soldaten erkannt und Live-Bilder direkt an Lagezentren übermittelt werden, wodurch sich die Entscheidungsfindung in Echtzeit verbessert.
Erst vor einer Woche erteilte das Luftfahrtamt der Bundeswehr die Verkehrszulassung, wodurch der Betrieb im allgemeinen Luftverkehr weltweit ermöglicht wurde. Trotz der Fortschritte im fliegerischen Bereich ist Deutschland noch immer dabei, im internationalen Kontext der Militärtechnologie aufzuholen.
Die Entscheidung zur Anschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen war lange umstritten und Teil einer kritischen politischen Debatte. Letztendlich führte die Entwicklung im Ukraine-Konflikt zu einem Umdenken, und der Bundestag stimmte für die Ausrüstung der Bundeswehr mit bewaffneten Drohnen.