Drei Wochen nach der Bundestagswahl versammelt sich der Bundeswahlausschuss in Berlin, um das endgültige Wahlergebnis zu verkünden. Dieses entspricht üblicherweise der vorläufigen Auszählung, die am Wahlabend publiziert wurde. Von besonderem Interesse ist in diesem Jahr das Ergebnis der Partei BSW. Nach bisherigen Berechnungen fehlten der Partei von Sahra Wagenknecht rund 13.000 Stimmen, um den Einzug in den Bundestag zu schaffen. Doch aktuelle Berichte der Plattform wahlrecht.de deuten darauf hin, dass sich durch die Ergebnisse der Landeswahlausschüsse weitere 4000 Stimmen zu Gunsten der Partei ergeben haben.
Sahra Wagenknecht setzt daher auf eine Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht, um eine erneute Auszählung aller Stimmen der Wahl vom 23. Februar zu erwirken. Abweichungen zwischen vorläufigen und endgültigen Ergebnissen sind dabei keine Seltenheit. Bei der Bundestagswahl 2021 führten solche Diskrepanzen dazu, dass der Bundestag schließlich 735 Abgeordnete zählte, statt der ursprünglich errechneten 736.
Laut vorläufigem Ergebnis siegte die Union mit 28,5 Prozent der Zweitstimmen. Die AfD folgte mit 20,8 Prozent, während die SPD 16,4 Prozent erzielte. Die Grünen landeten bei 11,6 Prozent, die Linken bei 8,8 Prozent. Die FDP scheiterte mit 4,3 Prozent an der Fünf-Prozent-Hürde und zog nicht in den Bundestag ein.