24. Februar, 2025

Politik

Bundestagswahl bringt Bewegung in die Finanzmärkte – DAX bleibt stabil

Bundestagswahl bringt Bewegung in die Finanzmärkte – DAX bleibt stabil

Die Einleitung der neuen Handelswoche verspricht reichlich Gesprächsstoff, denn die Ergebnisse der Bundestagswahl stehen zur Diskussion. Obgleich Experten die langfristigen Auswirkungen auf den DAX als gering einschätzen, bleibt der Ausgang der Wahl nicht ohne Wirkung auf die Stimmung der Investoren. Die Union unter Führung von Friedrich Merz konnte die Wahl klar für sich entscheiden, während Kanzler Olaf Scholz die Niederlage der SPD zugestehen musste. Die Grünen erreichen den vierten Platz hinter der AfD und auch die Linke schafft den Einzug in den Bundestag. Herausforderung bleibt für FDP und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), die sich an der Fünf-Prozent-Hürde messen. Christian Lindner signalisiert im Falle eines Verfehlens der Hürde seinen Rückzug aus der Politik. Der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel, hebt hervor, dass spektakuläre Überraschungen bei der Wahl ausgeblieben sind, da sich die Umfragen relativ bestätigt haben. So erwarten Marktbeobachter für den DAX einen Wochenstart auf gleichbleibendem Niveau wie zum Wochenausklang. Auch am Devisenmarkt bleibt es trotz der politischen Umwälzungen zunächst ruhig. In den Finanzmarktkreisen ist besonders die Zeit bis zur Regierungsbildung von Interesse, da vor dem Wahlergebnis keine einfache Koalitionsbildung abzusehen war. Unklarheit besteht bei den zukünftig anstehenden Herausforderungen wie möglichen US-Zöllen und der träge wirkenden deutschen Konjunktur. Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen autorisiert eine entspannte Haltung trotz zahlreicher Krisen, die Märkte scheinen stabil zu bleiben. Positive Impulse könnten aus dem am Montag veröffentlichten Ifo-Index resultieren. Sowohl das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung als auch die Einkaufsmanagerindizes sprechen für ein optimistisches Geschäftsklima. Nichtsdestotrotz bleiben Inflationssorgen präsent, angestachelt durch Äußerungen von EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel über ein mögliches Ende des Zinszyklus. Diese Aussicht auf gleichbleibende Zinsen hat bisher die Aktien ermutigt. Chart-Experten von Index-Radar mahnen vor einer traditionell anspruchsvollen Börsenphase im Februar. Am Mittwoch könnten die Geschäftszahlen von Nvidia die Vitalität der Künstlichen Intelligenz als Wachstumstreiber unter Beweis stellen. Im Inland läuft die Unternehmensberichterstattung auf Hochtouren: Dienstag präsentieren Fresenius Medical Care und Heidelberg Materials ihre Finanzberichte, gefolgt von Schwergewichten wie Deutsche Telekom, Eon und Munich Re am Mittwoch. Der Blick richtet sich am Donnerstag auf die zweite Börsenreihe mit Nordex, Aixtron und Hensoldt, bevor die Allianz am Freitag mit ihrer Jahresbilanz schließt.