22. Februar, 2025

Politik

Bundestagswahl 2025: Wahlkrimi in 72 Wahlkreisen – Machtverschiebung in letzter Minute?

Knappe Direktmandate könnten das politische Gleichgewicht beeinflussen – Union verliert, SPD gewinnt, AfD stabilisiert sich

Bundestagswahl 2025: Wahlkrimi in 72 Wahlkreisen – Machtverschiebung in letzter Minute?
Letzte Wahlkampftage entscheiden über Machtverhältnisse – 20 Prozent der Wähler sind noch unentschlossen. Die knappen Duelle in Städten wie Berlin, Leipzig und Köln könnten die Regierungsbildung erheblich beeinflussen.

Drei Tage vor der Bundestagswahl spitzt sich das Rennen in vielen Wahlkreisen dramatisch zu. Laut dem finalen Wahlmodell von YouGov stehen 72 Wahlkreise auf der Kippe, in denen das Rennen um das Direktmandat so eng ist, dass es zu Last-Minute-Verschiebungen kommen könnte.

Während die Union mit 197 Wahlkreisen weiterhin die meisten Direktmandate holen dürfte, verliert sie 24 Wahlkreise im Vergleich zum Monatsbeginn. Die SPD kann sich um 19 Wahlkreise verbessern, während die AfD mit 47 Wahlkreisen relativ stabil bleibt.

Union verliert, SPD erholt sich, AfD behauptet sich

Das Umfrageinstitut YouGov prognostiziert, dass die Union 24 Wahlkreise im Vergleich zur letzten Hochrechnung verliert, während die SPD mit 44 Wahlkreisen aufholt. Besonders brisant: Die AfD verteidigt 47 Wahlkreise und bleibt damit stabil. Die Grünen gewinnen leicht hinzu und landen bei sieben Wahlkreisen, während die Linke mit vier Wahlkreisen ebenfalls noch Sitze erringen kann.

Doch das eigentliche politische Drama spielt sich in 72 unentschiedenen Wahlkreisen ab – in diesen Regionen beträgt der Vorsprung der führenden Partei weniger als fünf Prozentpunkte. Hier könnten spontane Wählerentscheidungen den Ausgang noch drastisch verändern.

In 72 Wahlkreisen bleibt das Rennen um das Direktmandat offen. Die Union verliert an Boden, während die SPD aufholt. Entscheiden am Ende spontane Wählerbewegungen über den Wahlausgang?

Die engsten Duelle: Wo sich das Blatt noch wenden kann

Besonders unvorhersehbare Wahlausgänge gibt es laut YouGov in Städten wie Berlin, Köln, Leipzig und Bremen, aber auch in klassischen SPD-Hochburgen wie dem Ruhrgebiet, wo die AfD und die CDU zunehmend Wähler für sich gewinnen konnten. Berlin-Mitte, Köln I und Leipzig II zählen dabei zu den heiß umkämpften Wahlkreisen.

In einigen Regionen sind gleich drei Parteien nahezu gleichauf, wie etwa in Berlin-Tempelhof-Schöneberg (CDU vs. SPD vs. Grüne vs. AfD) oder in Stuttgart I (Grüne vs. CDU). Gerade dort könnte eine höhere Wahlbeteiligung oder ein Strategiewechsel der Parteien in den letzten Tagen das Ergebnis noch entscheidend drehen.

Union bleibt stärkste Kraft – aber für eine Koalition wird es eng

Trotz der Verluste bleibt die Union in den Prognosen mit 29,9 Prozent stärkste Kraft, gefolgt von der AfD mit 19,7 Prozent. Die SPD kämpft sich mit 15,6 Prozent auf den dritten Platz zurück, während die Grünen mit 12,7 Prozent und die Linke mit 7,5 Prozent weiterhin um ihre Relevanz kämpfen. FDP und BSW scheitern mit unter 5 Prozent an der Bundestagshürde.

Mit diesen Zahlen würde die Union auf 220 Sitze kommen, gefolgt von der AfD mit 145 Sitzen, der SPD mit 115, den Grünen mit 94 und der Linken mit 55 Sitzen. Eine große Koalition aus Union und SPD käme damit auf 335 von 630 Sitzen – eine Mehrheit wäre also nur knapp gesichert. Eine Schwarz-Grün-Koalition mit 314 Sitzen hätte hingegen keine Mehrheit.

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