16. September, 2024

Wirtschaft

Bundestag entscheidet über Rettung der Meyer Werft

Bundestag entscheidet über Rettung der Meyer Werft

Die Bemühungen zur Stabilisierung der in finanzielle Schieflage geratenen Meyer Werft in Papenburg sind in eine entscheidende Phase eingetreten. Aktuelle Pläne wurden dem Haushaltsausschuss des Bundestages vorgelegt, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Die Abgeordneten müssen nun ihre Zustimmung erteilen, damit der Bund 200 Millionen Euro zur Stabilisierung des Traditionsunternehmens beisteuern kann. Auch das Land Niedersachsen, das ebenfalls involviert ist, muss durch seinen Haushaltsausschuss noch grünes Licht geben.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags wird sich am kommenden Mittwoch treffen, um das Thema Meyer Werft zu diskutieren. Eine endgültige Entscheidung hat jedoch noch einige Tage Zeit. Das Bundeswirtschaftsministerium betonte: „Bei Zustimmung des Haushaltsausschusses wird die Bürgschaftserklärung bis spätestens 15. September wirksam und die Eigenkapitalzuführung verbindlich.“

Die Meyer Werft, weltweit bekannt für ihre imposanten Kreuzfahrtschiffe, steht vor einer finanziellen Herausforderung. Bis Ende 2027 muss das Unternehmen fast 2,8 Milliarden Euro für Schiffsneubauten aufbringen, obwohl die Auftragslage grundsätzlich gut ist. Einige Verträge wurden jedoch vor der Corona-Pandemie abgeschlossen und beinhalten keine Anpassungen an gestiegene Energie- und Rohstoffpreise. Zudem werden in der Branche 80 Prozent des Baupreises erst bei Ablieferung gezahlt, wodurch die Werft auf Kreditfinanzierungen angewiesen ist.

Zur wirtschaftlichen Rettung planen Bund und Land eine vorübergehende Übernahme von jeweils rund 40 Prozent der Anteile an der Werft für insgesamt 400 Millionen Euro. Des Weiteren ist eine gemeinsame Bürgschaft von 80 Prozent für einen Kreditrahmen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro vorgesehen, wobei 20 Prozent von den Banken auf eigenes Risiko getragen werden sollen.

Laut dem Bundeswirtschaftsministerium beschäftigt die Meyer Werft 3.800 Mitarbeiter in Deutschland. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) unterstrich die große Bedeutung der Werft für die Region und betonte, dass direkt und indirekt sogar mehr als 20.000 Arbeitsplätze von der Werft abhängen.