Die Bundesregierung plant, bis zum nächsten Frühjahr einen Nationalen Aktionsplan zur Förderung klimafreundlicher Schifffahrtsstrategien zu präsentieren. In einer heute durchgeführten Konferenz stellte Verkehrsminister Volker Wissing die Bedeutung der Schifffahrt für den Klimaschutz heraus und bezeichnete dies als bedeutende industriepolitische Gelegenheit. Die Staatssekretärin Susanne Henckel gab bekannt, dass bis zur Nationalen maritimen Konferenz im Frühjahr 2025 konkrete Ergebnisse einer erarbeiteten Strategie erwünscht sind, um zeitnah mit der Implementierung zu beginnen.
Der Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck unterstrich das Potential des Gleichklangs von Klimaschutz und Industrie sowie Transformation und Wettbewerbsfähigkeit. Zur Ausarbeitung des Aktionsplans werden Akteure aus den Bereichen Schifffahrt, Energiewirtschaft sowie Industrie- und Umweltverbänden hinzugezogen, mit besonderem Fokus auf alternative Antriebs- und Energiesysteme sowie Flottenmodernisierungen.
Das übergeordnete Ziel der Bundesregierung, bis 2045 Treibhausgasneutralität in Deutschland zu erreichen, steht im Einklang mit internationalen Ambitionen der Seeschifffahrt, die ihre CO2-Emissionen laut Beschluss der UN-Organisation IMO bis etwa 2050 auf null reduzieren sollen. Angesichts des beträchtlichen Anteils der Schifffahrt am globalen CO2-Ausstoß betonte Clara Thompson von Greenpeace die Dringlichkeit der Regierungsinitiative und forderte den Fokus auf die Realisierbarkeit alternativer Kraftstoffproduktionen.
Pauline Schur vom Nabu betonte darüber hinaus die Notwendigkeit eines Aktionsplanes zur Unterstützung des Übergangs auf E-Fuels und zum Aufbau angemessener Lade- und Bunkerinfrastrukturen. Sie mahnte zur Vermeidung von Schweröl, LNG und Biokraftstoffen sowie zu einem respektvollen Umgang mit dem Naturschutz bei infrastrukturellen Maßnahmen.