Während des G20-Gipfels in Rio de Janeiro fordert die Bundesregierung, die israelische Sichtweise in die Abschlusserklärung einzufügen. Dies betrifft vor allem die Passagen zu den aktuellen Konflikten im Gaza-Streifen und im Libanon. Die westlichen G20-Mitglieder, die symbolisch die Hälfte der Gruppe ausmachen, positionieren sich dadurch abermals im Gegensatz zu anderen globalen Akteuren. Dieser Anspruch offenbart eine Bemühung der transatlantischen Mächte, ihren abnehmenden Einfluss in internationalen Gremien zu stabilisieren beziehungsweise zurückzugewinnen. Die Debatten vor Ort lassen erkennen, dass dieser politische Impuls von wesentlicher Bedeutung für die Strategie der Bundesregierung ist. Im Vergleich dazu scheinen globale Themen wie der Kampf gegen Hunger, Armut und den Klimawandel in der Prioritätenliste der Besprechungen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Diese Haltung könnte künftig weitere Diskussionen über die Gewichtung globaler Herausforderungen bei internationalen Gipfeltreffen anstoßen.