Die Bundesregierung hat beschlossen, verstärkt gegen Stoffe in Kosmetik und Spielzeug vorzugehen, die wie Hormone wirken und gesundheitliche Schäden verursachen können. In einem Fünf-Punkte-Plan, der am Mittwoch in Berlin vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, werden Maßnahmen zur weiteren Regulation dieser Stoffe sowie zur besseren Informationsbereitstellung für Bürgerinnen und Bürger vorgeschlagen. Zudem betont die Bundesregierung die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit und unterstützt daher die Vorschläge der Europäischen Kommission zur besseren Identifizierung, Kennzeichnung und Regulierung solcher Stoffe.
Die sogenannten endokrinen Disruptoren können in Lebensmitteln, Kosmetik, Spielzeug, Kleidung, Möbeln und nahezu allen Alltagsgegenständen vorkommen. Gemäß dem Fünf-Punkte-Plan können sie potenziell krebserregend sein, schädliche Auswirkungen auf die Fortpflanzung haben oder die normale Entwicklung beeinträchtigen.
Die Verbraucherschutzzentrale stuft die Gefahr durch endokrine Disruptoren als äußerst hoch ein. Insbesondere während sensibler Entwicklungsphasen können diese Stoffe, beispielsweise auf einen Embryo einwirkend, lebenslange und irreversible Schäden verursachen, so eine Sprecherin auf Anfrage. Die Politik sei daher in der Pflicht, Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen. "Es ist dringend erforderlich, dass innerhalb der EU eine Chemikalienpolitik etabliert wird, bei der der vorsorgende Gesundheitsschutz vor Profitinteressen steht", betonte die Sprecherin.
Die Bundesregierung reagiert mit dem Fünf-Punkte-Plan auf die wachsende Sorge in der Bevölkerung über die potenziellen Gefahren von hormonell wirksamen Stoffen. Ziel ist es, die Regulierungen zu verschärfen und die Bürgerinnen und Bürger besser über bestehende Risiken aufzuklären. Durch die Unterstützung der Europäischen Kommission sollen Maßnahmen ergriffen werden, die eine leichtere Identifizierung, Kennzeichnung und Regulierung dieser Stoffe ermöglichen.