20. Oktober, 2024

Wirtschaft

Bundesregierung nimmt Temu ins Visier: Druck auf Online-Riesen wegen manipulativer Werbemethoden

Bundesregierung nimmt Temu ins Visier: Druck auf Online-Riesen wegen manipulativer Werbemethoden

Die Bundesregierung verschärft ihren Ton gegenüber dem chinesischen Online-Marktplatz Temu. Wie Christiane Rohleder, Verbraucherschutz-Staatssekretärin, konstatiert, setze das Unternehmen auf eine aggressive Marketingstrategie, die insbesondere auf Spiele, Glücksräder und Rabattaktionen abstelle, um Verbraucherinnen und Verbraucher mit vermeintlichen Schnäppchen zum Kauf zu verleiten. Rohleder beobachtet eine besorgniserregende Verschiebung von der Bedarfsdeckung hin zur künstlichen Bedarfsweckung - eine Entwicklung, die vor allem junge Menschen anspricht. Mit Blick auf das Digitale Dienste-Gesetz der Europäischen Union, welches manipulative Praktiken auf Online-Plattformen untersagt, mahnt die Staatssekretärin zur konsequenten Anwendung dieser rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Fokus der Bundesregierung liege demnach auf der Implementierung und Durchsetzung eben dieser EU-Regularien. Das Ministerium für Verbraucherschutz, unter Leitung von Steffi Lemke, plädiert in diesem Zusammenhang für das Prinzip 'fair by design', welches darauf abzielt, Verbraucherinnen und Verbraucher vor irreführenden und abhängig machenden Online-Angeboten zu schützen. Gleichzeitig finden Überprüfungen des Europäischen Verbraucherschutzrechts statt, um den Schutz weiterhin zu gewährleisten und zu verbessern. Inmitten dieser Entwicklungen steht Temu bereits seit Längerem im Licht der Kritik seitens des Bundesverbraucherministeriums und des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Zwielichtige Rabattaktionen, in Frage stehende Bewertungssysteme und manipulative Designelemente stehen auf der Beanstandungsliste des VZBV, der nunmehr rechtliche Schritte in Erwägung zieht. Temu lässt die Anschuldigungen nicht unkommentiert und verteidigt sich, indem argumentiert wird, dass die Preisempfehlungen von tatsächlichen Herstellern stammen, die üblicherweise den stationären Handel versorgen. Die angegebenen Preise seien an denen der Geschäfte orientiert und die angezeigten Lagerstände reflektierten die tatsächliche Verfügbarkeit der Waren.