Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat junge Ägypter dazu ermutigt, ihre berufliche Zukunft in Deutschland zu suchen. "Für motivierte, gut ausgebildete junge Leute wie Sie gab es nie so viele Chancen wie heute, übrigens auch bei uns in Deutschland", sagte Steinmeier während seines Besuchs in der Deutschen Internationalen Universität in Ägyptens neuer Verwaltungshauptstadt, die in der Nähe von Kairo entsteht.
Ägypten verfüge mit seiner jungen Bevölkerung über ein enormes Potenzial und eine große Dynamik, betonte Steinmeier weiter. Er hob vor den Studierenden der German International University (GIU) die langjährige, enge Zusammenarbeit zwischen Ägypten und Deutschland in Bildungs- und Wissenschaftsfragen hervor. In diesem Kontext wurde ein Abkommen zur weiteren Vertiefung der Wissenschaftskooperation unterzeichnet.
Zum Abschluss seines Besuchs in Ägypten traf Steinmeier auch Papst Tawadros II., das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Christen, und setzte damit ein starkes Zeichen für die Religionsfreiheit. Ägyptens Christen, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sehen sich nach wie vor Diskriminierungen und Bedrohungen im Alltag ausgesetzt. Amnesty International kritisiert, dass Täter von Übergriffen auf Christen nicht konsequent verfolgt werden.
Einen Einblick in das Alltagsleben in Ägyptens Hauptstadt Kairo erhielt Steinmeier beim Besuch eines Fischmarktes, der mit Unterstützung aus Deutschland modernisiert wurde. Der Markt versorgt etwa 500.000 Menschen mit frischem Fisch.