04. März, 2025

Politik

Bundespräsident Steinmeier trifft auf chilenischen Amtskollegen: Ein Bekenntnis zu freiem Handel und historischem Gedenken

Bundespräsident Steinmeier trifft auf chilenischen Amtskollegen: Ein Bekenntnis zu freiem Handel und historischem Gedenken

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schloss seinen Besuch in Santiago de Chile mit einem bedeutenden Treffen mit dem chilenischen Präsidenten Gabriel Boric ab. In einem umfangreichen Dialog beschäftigten sich die beiden Staatsoberhäupter vor allem mit der weltpolitischen Lage, die seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump einer neuen Dynamik unterliegt. Während eines deutsch-chilenischen Wirtschaftsforums äußerte Steinmeier zuvor deutliche Kritik an Trumps Politik der Strafzölle, die er als kontraproduktiv bezeichnete. Dabei betonte er die Notwendigkeit, dass freiheitlich orientierte Handelsnationen zusammenarbeiten und internationale Partnerschaften verstärken sollten. Ein weiteres zentrales Thema des Treffens war die Aufarbeitung der Geschichte der Colonia Dignidad. Diese von deutschen Auswanderern gegründete Siedlung, unter der Führung von Paul Schäfer, war Ort schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen. In Zeiten der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet diente sie sogar als Stätte für Folter und Mord an Regimegegnern. In einer aktuellen Entwicklung verkündete das chilenische Justizministerium kurz vor Steinmeiers Ankunft die Enteignung einer über 116 Hektar großen Fläche auf dem Areal der ehemaligen Kolonie. Dies ist ein entscheidender Schritt in Richtung der Errichtung einer Gedenkstätte, die den Opfern der Colonia Dignidad gewidmet werden soll und nach der seit Jahren gerungen wird.