30. September, 2024

Technologie

Bundeskartellamt zügelt Microsoft: Überragende Marktstellung bestätigt

Bundeskartellamt zügelt Microsoft: Überragende Marktstellung bestätigt

Das Bundeskartellamt hat Microsoft eine marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb attestiert, eine Maßnahme, die dem weltgrößten Softwareanbieter eine schärfere Aufsicht auferlegt. Damit können Geschäftspraktiken, die den Wettbewerb beeinträchtigen, künftig untersagt werden. Laut Andreas Mundt, dem Präsidenten der Behörde, sind Microsofts Produkte in nahezu allen Bereichen des Wirtschafts- und Privatlebens präsent. Er betonte die beherrschende Stellung des Betriebssystems Windows sowie der Office-Anwendungen und die zunehmende Verflechtung der Angebote durch Cloud-Technologie und Künstliche Intelligenz.

Microsoft, bekannt für seine starke Marktstellung, zeigte sich kooperationsbereit. Ein Firmensprecher versicherte, man werde konstruktiv und verantwortungsvoll mit dem Bundeskartellamt zusammenarbeiten, um ein faires Wettbewerbsumfeld zu gewährleisten.

Mit seiner Entscheidung geht das Bundeskartellamt über die Bestimmungen des europäischen Digital Market Act (DMA) hinaus. Während der DMA bisher nur spezifische Gatekeeper-Funktionen bei Microsofts Windows und LinkedIn anerkennt, prüft die Europäische Kommission derzeit, ob auch Bing, Edge und Microsoft Advertising in diese Kategorie fallen sollten. Interessant bleibt, dass cloudbasierte Dienste wie OneDrive und Azure sowie die Office-Anwendungen bisher nicht unter die Regelungen des DMA fallen.

Andreas Mundt unterstrich, dass die Entscheidung des Bundeskartellamts Microsoft als Ganzes betrifft. Dadurch kann die Behörde wettbewerbsgefährdende Praktiken unterbinden, die nicht durch den DMA abgedeckt sind. Die erweiterten Vollmachten des Kartellamts, die seit 2021 gelten, erlauben es, bei Unternehmen mit marktübergreifendem Einfluss negativ zu intervenieren.