Die innenpolitische Situation in Deutschland nach dem Bruch der Ampel-Koalition zwingt Bundeskanzler Olaf Scholz, SPD, seine geplante Reise nach Lateinamerika zu verkürzen. Statt eines umfassenden Programms wird Scholz nun nur noch Brasilien besuchen, um in Rio de Janeiro dem G20-Gipfel bis Dienstagnachmittag beizuwohnen, wie es aus gut informierten Regierungskreisen zu vernehmen ist. Ein ursprünglich geplanter Aufenthalt in Mexiko wurde gestrichen. Das Treffen der führenden Wirtschaftsmächte in Rio de Janeiro zieht am Montag und Dienstag nicht nur den scheidenden US-Präsidenten Joe Biden und Chinas Präsident Xi Jinping an. Auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow wird zu dem Gipfel erwartet, der als bedeutender diplomatischer Schauplatz der gegenwärtigen globalen Spannungen gilt. Während Scholz' Rückkehr in die deutsche Hauptstadt für Mittwochmorgen vorgesehen ist, wird spekuliert, dass dies eine der letzten Gelegenheiten für den Kanzler sein könnte, sich international zu präsentieren, bevor der Bundestag am 23. Februar neu gewählt wird. Im Dezember steht noch ein EU-Gipfel in Brüssel auf dem Programm. Darüber hinaus sind keine weiteren Auslandsreisen geplant, was angesichts der intensiven Wahlkampfphase nachvollziehbar erscheint.