Nach dem tragischen Vorfall in Magdeburg, bei dem ein Mann mit einem Fahrzeug in den Weihnachtsmarkt raste, hat Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Deutschen Schaustellerbund in Hamburg eine erhöhte Sicherung von Volksfesten zugesichert. Der Anschlag, der sechs Menschen das Leben kostete und etwa 300 weitere verletzte, hat die Notwendigkeit unterstrichen, Sicherheitsmaßnahmen zu intensivieren. Scholz betonte, dass die Verletzten und die Hinterbliebenen der Opfer finanzielle Unterstützung vergleichbar mit der von Terroropfern erhalten sollen.
Auf dem Delegiertentag würdigte der Kanzler die Rolle der Schausteller, die nicht nur Opfer, sondern auch Helfer waren. Der Angriff richte sich gegen die offene und freie Lebensart, für die die Schausteller mit ihrer Arbeit stehen. Gleichzeitig warnt der Präsident des Hamburger Schaustellerverbands, Robert Kirchhecker, vor den potenziellen finanziellen Belastungen durch zusätzliche Sicherheitsauflagen. Mit über 10.000 Volksfesten und 3.000 Weihnachtsmärkten bundesweit, die jährlich 300 Millionen Besucher anziehen, könnte die Umlage der Kosten auf die Schausteller gravierende Auswirkungen auf die Preisgestaltung haben.
Der Deutsche Schaustellerbund sieht die Sicherung als staatliche Aufgabe und spricht sich klar gegen die Übertragung einer jüngsten Karlsruher Entscheidung zu Fußball-Sicherungskosten auf Volksfeste aus. Bundeskanzler Scholz unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die Thematik völlig anders gelagert sei und die Kostenfrage nicht vergleichbar ist.