Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos eine drastische Neugestaltung der deutschen Schuldenbremse gefordert. Nach seiner Einschätzung reichen kleinere Anpassungen des bestehenden Modells nicht aus, angesichts der „tektonischen Veränderungen“ weltweit. Nagel betonte die Notwendigkeit umfangreicher Investitionen, um die strukturellen Herausforderungen Deutschlands zu meistern. Auf einem Empfang der Stadt Frankfurt in Davos machte der Bundesbankchef deutlich, dass der Blick über gewohnte Lösungsansätze hinaus erforderlich sei. Er erwartet von der neuen Regierung, dass sie Taten folgen lasse anstelle bloßer Analysen. Auch im Gespräch mit dem „Spiegel“ stellte Nagel klar, dass Deutschland, dank seiner verhältnismäßig geringen Schuldenquote, durchaus finanzielle Spielräume hat. Für die bevorstehenden Aufgaben müsse jedoch mehr Geld bereitgestellt werden.