22. Oktober, 2024

Märkte

Bundesanleihen unter Druck: Zweifelhafte Zinssenkungserwartungen sorgen für Verluste

Bundesanleihen unter Druck: Zweifelhafte Zinssenkungserwartungen sorgen für Verluste

Die Kurse deutscher Bundesanleihen setzten am Dienstag ihren rückläufigen Trend fort. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Terminkontrakt, verzeichnete am Nachmittag ein Minus von 0,17 Prozent und erreichte 132,84 Punkte. Dies führte zu einem Anstieg der Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,31 Prozent. Diese Entwicklung setzt die Verluste des Vortages fort. Laut Commerzbank-Analyst Christoph Rieger werden die Erwartungen an deutliche Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) zunehmend in Frage gestellt, was den jüngsten Rückgang erklärt. Dennoch bleibt der Markt optimistisch und preist trotz jüngster Korrekturen weiterhin eine Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent für eine Zinssenkung im Dezember um 0,50 Prozentpunkte ein. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bestätigte am Nachmittag weitgehend ihre bisherigen Aussagen, die den Märkten jedoch keine neue Richtung gaben. Die EZB hatte zuletzt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt, ein Schritt, der bereits zum dritten Mal in Reaktion auf die anhaltende Inflationswelle unternommen wurde. Für Dezember wird eine weitere Zinssenkung in ähnlicher Größenordnung erwartet. Wichtige Konjunkturdaten blieben sowohl in der Eurozone als auch in den USA aus.