Die Kurse deutscher Bundesanleihen verharrten am Mittwoch nahezu stillstehend, mit dem Euro-Bund-Future, dem richtungsweisenden Terminkontrakt, der sich marginal um 0,01 Prozent auf 132,87 Punkte verringerte. Zugleich belief sich die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,31 Prozent. Diese Entwicklung markiert eine Fortsetzung der schwachen Performance der letzten Tage. Analysten der Dekabank vermuten, dass die angespannten Nerven im Vorfeld der US-Wahlen zu dieser Zurückhaltung beitragen.
Zur weiteren Unruhe tragen aktuelle Kommentare aus Kreisen der Europäischen Zentralbank (EZB) bei. Hier, einschließlich Äußerungen ihrer Präsidentin Christine Lagarde, wurde die Erwartung bekräftigt, dass eine weitere Senkung der Leitzinsen bevorsteht. Marktteilnehmer prognostizieren überwiegend, dass im Dezember eine Absenkung um 0,25 Prozentpunkte erfolgen könnte, obwohl einige Experten angesichts der schwächelnden Konjunkturlage auch eine Halbierung um 0,50 Punkte für denkbar halten.
In der Eurozone richtet sich die Aufmerksamkeit zudem auf die veröffentlichten Zahlen zum Verbrauchervertrauen im Oktober, die noch am selben Tag erwartet werden. Ökonomen der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) rechnen mit einer leichten Aufhellung, die jedoch auf einem niedrigen Niveau verbleiben wird und somit kaum wesentliche Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum oder die Zinsperspektiven in der Eurozone haben dürfte. Gleichzeitig stehen in den USA bedeutende Kennzahlen zum Immobilienmarkt an, die die Wirtschaftsteilnehmer genau verfolgen werden.