Am Freitag verzeichneten deutsche Staatsanleihen eine merkliche Aufwärtsbewegung. Der Euro-Bund-Future, ein essenzieller Indikator, stieg um 0,45 Prozent und notierte bei 132,50 Punkten. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,46 Prozent. Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren aktuelle Inflationsdaten aus Deutschland und Frankreich. Unerwarteterweise sank die Inflationsrate in Deutschland nach der nationalen Berechnungsmethode im Januar. In Frankreich stagnierte die Inflation, was mit einer Jahresrate von 1,8 Prozent die Erwartungen der Volkswirte übertraf, die von einem Anstieg ausgegangen waren. Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, gibt jedoch zu bedenken, dass diese Entwicklungen voraussichtlich keinen signifikanten Einfluss auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben werden. Ausschlaggebend für die EZB sei die harmonisierte Verbraucherpreisinflation, die in Deutschland unverändert bei 2,8 Prozent lag. Da in Ländern wie Belgien und Spanien aufgrund einer robusten Konjunktur die Inflation gestiegen sei, wird insgesamt nicht von einem Rückgang der Inflation im Währungsraum ausgegangen. Die kommenden Inflationsdaten für den gesamten Euroraum werden für Montag erwartet. Bereits am Donnerstag hatte die EZB ihre Leitzinsen, wie prognostiziert, um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Die Entscheidung und die begleitenden Kommentare von EZB-Präsidentin Christine Lagarde blieben im Rahmen der Erwartungen, und Ökonomen rechnen mit einer weiteren Zinssenkung im März.