Der Markt für deutsche Bundesanleihen zeigt sich mit leichten Kursverlusten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank leicht um 0,11 Prozent und landete bei 127,06 Punkten. Damit korrespondiert eine Rendite zehnjähriger Bundesanleihen von aktuell 2,89 Prozent.
Trotz dieses Rückgangs setzt sich eine gewisse Stabilisierung der Anleihen fort. Zuvor hatten Sorgen über ein zunehmendes Haushaltsdefizit, angestachelt durch geplante Finanzpakete, zu deutlichen Kursverlusten und damit steigenden Renditen geführt. Interessant ist hierbei die Entwicklung der Rendite, die noch im März bei 2,40 Prozent lag.
Spannung verspricht die politische Bühne: Die geplanten Finanzpakete der Union und SPD für den Militärbereich stehen weiterhin auf wackeligen Beinen. Der Bundestag berät heute in einer Sondersitzung über entsprechende Gesetzesentwürfe. Bisher fehlt die Zustimmung der Grünen, die für die erforderliche Zweidrittelmehrheit im Bundestag jedoch entscheidend ist. Laut Einschätzungen der Dekabank hat sich die Rendite-Aufwärtsdynamik mittlerweile abgeschwächt, was den Fokus auf die politische Entscheidung zu den Fiskalmaßnahmen lenkt.
Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit an den Märkten hoch. Die von US-Präsident Donald Trump beschlossenen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte haben kanadische Gegenzölle ausgelöst. Auch die EU plant entsprechende Gegenmaßnahmen, um auf die US-Zölle zu reagieren.
Von den aktuellen Konjunkturdaten erwarten Analysten keine nennenswerten Impulse. In der Eurozone richten sich die Augen auf die Industrieproduktion, während in den USA Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie zu den Erzeugerpreisen erwartet werden.