Die deutschen Staatsanleihen erlebten am Mittwoch einen Kursanstieg, während die Finanzwelt gespannt auf die geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank Fed blickt. Der Euro-Bund-Future, ein entscheidender Terminkontrakt, verzeichnete am Vormittag einen Anstieg um 0,19 Prozent auf 131,78 Punkte. Infolge dessen sank die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,53 Prozent.
Dieser Renditerückgang hängt unter anderem mit den neuesten Daten zur Geldmengenausweitung in der Eurozone zusammen, die im Dezember überraschend ins Stocken gerieten. Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen betonte, dass diese Geldmengenentwicklung keineswegs Anlass zu erhöhter Inflationsangst bietet. Vielmehr sieht er sie als unbedenklich in Bezug auf mögliche weitere Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, deren Entscheidung am Donnerstag bevorsteht und deren Zinssenkungspläne von Marktbeobachtern als nahezu sicher angesehen werden.
Gleichzeitig richtet sich das Augenmerk der Anleger auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, die für den Abend erwartet wird. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die amerikanischen Geldpolitiker vorerst von weiteren Zinssenkungen Abstand nehmen werden und den Leitzins unverändert lassen. Analysten erwarten, dass die Fed in ihrer Stellungnahme zur Zinsentscheidung den Schwerpunkt auf die Abhängigkeit von wirtschaftlichen Daten legt. Unterstützt wird diese Einschätzung durch jüngst starke Arbeitsmarktdaten und weiterhin hohe Inflationsraten in den USA. Darüber hinaus befeuern die Zollandrohungen von US-Präsident Donald Trump die Unsicherheit an den Märkten.