30. Oktober, 2024

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Bundesanleihen geben nach - Inflationssorgen und widersprüchliche US-Konjunkturdaten sorgen für Volatilität

Bundesanleihen geben nach - Inflationssorgen und widersprüchliche US-Konjunkturdaten sorgen für Volatilität

Die Kurse deutscher Bundesanleihen sind am Mittwoch gesunken. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future, der als richtungsweisend gilt, verlor um 0,34 Prozent auf 130,54 Punkte. Als Grund für den Rückgang werden unter anderem die Inflationssorgen und widersprüchliche US-Konjunkturdaten genannt.

Nach den deutlichen Kursgewinnen vom Vortag wurden nun einige Gewinne wieder abgegeben. Am Dienstag hatte ein kräftiger Rückgang der US-Inflation zu einem Anstieg der Kurse geführt und die Renditen sinken lassen. Trader spekulierten daraufhin, dass es in naher Zukunft keine weiteren Zinserhöhungen seitens der US-Zentralbank geben wird, sondern sogar Zinssenkungen im kommenden Jahr möglich sind.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten am Nachmittag zeigten widersprüchliche Signale. Einerseits bestätigten die Erzeugerpreise für den Monat Oktober das Bild eines nachlassenden Preisdrucks. Andererseits haben sich die Einzelhandelsumsätze überraschend robust gezeigt, mit nur einem leichten Rückgang. Insgesamt wird erwartet, dass die Auswirkungen dieser Daten auf die kurzfristige US-Geldpolitik neutral sein werden.

Eine mit Spannung erwartete Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hatte zunächst keine große Auswirkung auf den Anleihemarkt. Es wurde entschieden, dass die Bundesregierung überschüssige Kreditermächtigungen aus der Corona-Krise nicht umwidmen darf, um sie später beispielsweise für den Klimaschutz zu verwenden. Die Entscheidung stärkt die Schuldenbremse grundsätzlich, führt jedoch zu einem beträchtlichen Loch in den Haushaltsplänen für die kommenden Jahre, so kommentiert Experte Ralph Solveen von der Commerzbank.