Die Kurse deutscher Bundesanleihen befinden sich auch am Dienstag weiterhin auf Talfahrt. Der Euro-Bund-Future, ein maßgeblicher Indikator, sank am Vormittag um 0,22 Prozent und erreichte 132,78 Punkte. Dies signalisiert einen Anstieg der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen auf 2,31 Prozent und zeigt eine Fortsetzung der deutlichen Verluste vom Vortag. Marktanalyst Christoph Rieger von der Commerzbank erklärt, dass diese Entwicklungen eng mit der hinterfragten Erwartung deutlicher Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) verbunden sind. Dennoch sehen Marktteilnehmer eine verbleibende Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, dass im Dezember der Zins um 0,50 Prozentpunkte gesenkt wird, trotz der jüngsten Marktkorrekturen. In der Vorwoche hatte die EZB den Leitzins bereits um 0,25 Punkte gesenkt, was die dritte Senkung seit Beginn des aktuellen Inflationszyklus darstellte. Für Dezember erwarten die meisten Ökonomen weitere Schritte in diesem Maße. Im Laufe des Tages werden verschiedene Vertreter der EZB, darunter auch die Präsidentin Christine Lagarde, ihre Sicht auf die Geldpolitik erläutern. Wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone oder den USA stehen hingegen nicht zur Presse.
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Bundesanleihekurse schwächeln weiter: Vorsichtige Markterwartungen an die EZB
