15. November, 2024

Wirtschaft

Bundesagentur für Arbeit: Kostendruck erfordert Rücklagenanzapfung

Bundesagentur für Arbeit: Kostendruck erfordert Rücklagenanzapfung

Die Bundesagentur für Arbeit sieht sich aufgrund steigender Ausgaben für Arbeitslosengeld und Kurzarbeit gezwungen, auf ihre verbliebenen Reserven zurückzugreifen. Diese, so die Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles, sind mit lediglich 2,8 Milliarden Euro schon stark geschrumpft. Ein Defizit von 197 Millionen Euro wird für dieses Jahr erwartet, während der Haushalt für das kommende Jahr sogar ein Minus von 1,3 Milliarden Euro vorhersieht.

Die konjunkturelle Flaute, die anhaltende Auswirkungen auf die Finanzen der Bundesagentur hat, basiert auf der Herbstprognose der Bundesregierung. Diese wurde jedoch bereits durch aktuelle Entwicklungen überholt, da die Erwartungen an das Wirtschaftswachstum für 2025 erheblich gesenkt wurden: von ursprünglich 1,1 Prozent auf nunmehr 0,4 Prozent. Gründe hierfür sind geopolitische Unsicherheiten, insbesondere mögliche Handelshemmnisse durch die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump.

Trotzdem verzeichnet die Bundesagentur steigende Einnahmen dank höherer Löhne und anhaltend positiver Beschäftigungszahlen, die im kommenden Jahr auf 46,5 Milliarden Euro geschätzt werden. Demgegenüber stehen jedoch Ausgaben von 47,8 Milliarden Euro. Besonders ins Gewicht fallen die Kosten für Arbeitslosengeld, die sich auf 22,1 Milliarden Euro belaufen, sowie die Ausgaben für Kurzarbeit, die ebenfalls signifikant ansteigen.

Vor allem in die berufliche Qualifizierung wird verstärkt investiert, um längere Phasen der Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Eine Summe von 3,4 Milliarden Euro wird hierfür bereitgestellt, mit dem Ziel, die Integration der Arbeitskräfte in den Arbeitsmarkt zu fördern. Dies soll helfen, die finanziellen Belastungen langfristig zu mindern.