Thomas G. Donlon, der erst vor neun Tagen von Bürgermeister Eric Adams zum Interims-Police-Commissioner von New York City ernannt wurde, sieht sich bereits jetzt im Zentrum bundesweiter Ermittlungen. Am Freitag durchsuchten Bundesagenten Donlons Wohnungen und beschlagnahmten Materialien, die der Interimskommissar vor rund 20 Jahren erhalten habe. Laut Donlon stehen die Durchsuchungen nicht im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für das New York City Police Department (NYPD).
Bei dieser Maßnahme handelt es sich nicht um eine Angelegenheit des Departments, weshalb seitens des NYPD keine weiteren Kommentare abgegeben werden, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Detaillierte Informationen über die beschlagnahmten Materialien oder die Anzahl der durchsuchten Wohnungen gab Donlon nicht preis.
Am 4. September wurde das Telefon von Donlons Vorgänger, Edward A. Caban, im Rahmen von Bundesermittlungen beschlagnahmt. In der Folge trat Caban am 12. September zurück, da die Untersuchung seine Fähigkeit, das NYPD zu leiten, in Frage stellte und zur Ablenkung wurde. Zwei Insider berichteten, dass die Verwaltung Cabans Rücktritt gefordert hatte.
Donlon, der in der Bronx aufgewachsen ist, weist eine umfassende Karriere im Bundesgesetzesvollzug auf, einschließlich Tätigkeiten für das F.B.I. in nationalen und internationalen Terrorismusabwehrpositionen und im Sicherheitsbereich für Wall-Street-Firmen. Zuletzt betrieb er das von ihm gegründete Private-Sicherheits- und Beratungsunternehmen Global Security Resolutions.
Welche Positionen Donlon innehatte, als die beschlagnahmten Materialien in seinen Besitz gelangten, ist unklar. Von 2002 bis 2003 leitete er das New Yorker Counterterrorism Center des F.B.I. und arbeitete bis 2005 im National Threat Center der Behörde. In diesem Jahr wechselte er zu Credit Suisse. Donlons Ernennung wurde von Bürgermeister Adams mit dessen umfassender Erfahrung auf lokaler, staatlicher, bundesweiter und internationaler Ebene begründet. Donlon selbst versprach, die höchsten Standards an Integrität und Transparenz einzuhalten.