30. Januar, 2025

Politik

Bund kürzt Stellen in der IT-Sicherheit: Ein umstrittener Schritt in der digitalen Verteidigung

Bund kürzt Stellen in der IT-Sicherheit: Ein umstrittener Schritt in der digitalen Verteidigung

Erstmals seit sechs Jahren verzeichnet der Bund einen Stellenabbau im Bereich der IT-Sicherheit, und dies veranlasst nicht nur Branchenkenner, sondern auch politische Vertreter zu Stirnrunzeln. Aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken-Abgeordneten Anke Domscheit-Berg geht hervor, dass insbesondere das Bundesinnenministerium von diesen Kürzungen stark betroffen ist. Dieses Ministerium umfasst auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Im Innenministerium unter der Leitung von Nancy Faeser wurden im letzten Jahr 2.495,5 Stellen verzeichnet, von denen nun fast 344 reduziert wurden. Im Gegensatz dazu fiel der Abbau über alle Bundesministerien hinweg mit etwa 155 Stellen moderater aus. Dies lässt sich durch Zuwächse im Verteidigungsministerium erklären, das unter der Führung von Boris Pistorius (SPD) nun 1.688 Stellen in der IT-Sicherheit zählt, nachdem es um 163 Stellen aufgestockt wurde.

Bedenklich erscheint die Tatsache, dass im zivilen Sektor circa jede zehnte IT-Sicherheitsstelle entfiel, während der militärische Sektor einen Zuwachs von elf Prozent verzeichnete. Informationen zur Stellenlage im Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) blieben aus Gründen der Staatsräson und 'operativen Sicherheit' unbeantwortet.

In der politischen Arena stieß diese Entwicklung auf offene Kritik. Anke Domscheit-Berg wies auf die von Ministerin Faeser und dem BSI als 'besorgniserregend' bezeichnete Cybersicherheitslage hin. Gerade in Zeiten zunehmender Bedrohungen und Hybridkriegsführung erscheine ein Stellenabbau irrational und gefährlich. Der Bund, selbst eine kritische Infrastruktur, benötige dringend mehr IT-Sicherheitsressourcen, so die Digitalpolitische Sprecherin der Linksfraktion.