Deutschland wird vorerst keine weiteren Aktien der Commerzbank veräußern, nachdem die italienische Großbank Unicredit überraschend eine signifikante Beteiligung erworben hat. Diese Entscheidung wurde vom zuständigen Lenkungsausschuss in Berlin getroffen und von der Finanzagentur des Bundes bestätigt. Gleichzeitig sind auch Rückkäufe von Commerzbank-Aktien nicht vorgesehen.
Die Commerzbank AG gilt als ein stabiles und finanziell ertragsstarkes Finanzinstitut. Ihre strategische Ausrichtung auf Eigenständigkeit genieße die Unterstützung des Bundes, der durch das Beibehalten seiner Beteiligung diese Strategie weiterhin begleiten will.
Seit der Finanzkrise hält der Bund die größte Aktienposition an der Commerzbank, hat jedoch schrittweise begonnen, seine Anteile zu veräußern. Im Zuge dieses langsamen Rückzugs ergriff die Unicredit jüngst die Gelegenheit und erwarb überraschend einen erheblichen Anteil an dem Dax-Konzern. Die italienische Bank besitzt nun neun Prozent der Aktien, während der Bund zwölf Prozent hält. Dieser unerwartete Schritt der Unicredit führte zu Kritik am Bund, der offenbar von der Transaktion überrumpelt wurde.
Zum Ende Juni beschäftigte die Commerzbank weltweit rund 38.700 Vollzeitmitarbeiter, davon mehr als 25.000 in Deutschland.