17. November, 2024

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Buffetts milliardenschwere Aktienverkäufe: Ein strategisches Manöver

Buffetts milliardenschwere Aktienverkäufe: Ein strategisches Manöver

Warren Buffett, der berühmte "Orakel von Omaha", hat in den letzten zwei Jahren Aktien im Wert von 166,2 Milliarden US-Dollar mehr verkauft als gekauft. Im Jahr 2024 hat sich diese Verkaufstätigkeit noch weiter beschleunigt, wie aus dem jüngsten Cashflow-Bericht von Berkshire Hathaway hervorgeht. Demnach wurden im dritten Quartal Aktien im Wert von über 36 Milliarden US-Dollar abgestoßen, wobei fast 90% dieser Summe auf drei bestimmte Aktien entfielen.

Besonders im Fokus steht Apples Technologieaktie. Obwohl Berkshire Hathaway für das dritte Quartal noch keinen 13F-Bericht eingereicht hat, deuten die jüngsten Geschäftsergebnisse auf einen großen Verkauf eines erheblichen Anteils hin. Die Fair-Value-Angaben von Berkshire zeigen, dass rund 100 Millionen Apple-Aktien weniger als noch im Juni gehalten werden – eine Reduktion, die wohl etwa 22,5 Milliarden US-Dollar aus den getätigten Verkäufen ausmachen könnte. Buffett hatte bereits im Mai auf der jährlichen Aktionärsversammlung spekuliert, dass die Unternehmenssteuersätze steigen könnten, was seine Entscheidung, nun Gewinne bei niedrigen Steuersätzen zu sichern, nachvollziehbar macht.

Neben Apple hat Buffett auch den Anteil an der Bank of America, einst die zweitgrößte Beteiligung von Berkshire nach Marktwert, reduziert. Im dritten Quartal wurden insgesamt etwa 235,17 Millionen Aktien des Finanzriesen verkauft, was einen Erlös von über 9,6 Milliarden US-Dollar einbrachte. Diese Aktivitäten könnten ein Hinweis auf Buffetts Skepsis gegenüber einem historisch teuren Aktienmarkt sein und den Wunsch widerspiegeln, einen größeren Teil des Portfolios in Cash umzustellen.

Auch die Beteiligung an BYD, einem chinesischen Elektrofahrzeughersteller, wurde leicht reduziert. Ein im Juli eingereichter Bericht in Hongkong zeigt den Verkauf von 1.395.500 BYD-Aktien, um Berichtsanforderungen zu umgehen. Dabei scheint es weniger um die Marktentwicklung zu gehen, da die Gewinne von BYD im dritten Quartal zweistellig gestiegen sind und Verkäufe selbst den nordamerikanischen EV-Riesen Tesla übertrafen.