Denver. Warren Buffett, das Finanzgenie hinter dem Konglomerat Berkshire Hathaway, hat im dritten Quartal des Jahres seine Zurückhaltung auf dem Aktienmarkt unter Beweis gestellt. Die jüngsten Meldungen an die US-Börsenaufsicht SEC zeigen, dass der 93-jährige CEO in erster Linie auf Sicherheit setzt.
Der Verkauf aller GM-Aktien im Wert von rund 780 Millionen Dollar und die Reduzierung der Chevron-Beteiligung um elf Prozentpunkte sind deutliche Signale seiner vorsichtigen Strategie.
Die Pflichtmitteilung an die SEC gewährt einen Einblick in Buffetts jüngste Aktienbewegungen. Dabei hat der „Sage von Omaha“ nicht nur seine GM- und Chevron-Positionen angepasst. Auch bei Unternehmen wie Celanese, UPS, Johnson & Johnson und Procter & Gamble hat er den Rotstift angesetzt.
Sogar die Beteiligungen an Amazon und dem Versicherer Aon wurden leicht zurückgefahren, bleiben jedoch weiterhin im Milliarden-Dollar-Bereich.
Buffetts Meisterwerk: Ein Milliardendeal und ein Hauch von Aktienrückkäufen
Trotz dieser Verkäufe behält Buffett weiterhin seine Erfolgsstory im Blick.
Die Bank of America, American Express und Coca-Cola folgen auf den nächsten Plätzen. Selbst Chevron, trotz der jüngsten Reduzierung, behauptet sich auf dem fünften Platz.
In einem Quartal, das Berkshire Hathaway mit einem Investmentverlust von 24,1 Milliarden Dollar abschloss, verdeutlicht Buffetts Fokus auf Stabilität. Obwohl die Investmentverluste den Nettogewinn belasteten, konnte das Unternehmen auf operativer Ebene Erfolge verbuchen.
Buffetts geschickte Hand bei Aktieninvestitionen und sein Spitzname „das Orakel von Omaha“ haben nicht nur Anleger, sondern auch die Redaktion der InvestmentWeek über die Jahre beeindruckt. Diese aktuellen Portfolio-Anpassungen unterstreichen erneut Buffetts vorsichtige Herangehensweise in einem unsicheren Marktumfeld.
Rückkauf-Meister: Buffett navigiert durch stürmische Gewässer
Buffett kaufte im dritten Quartal Aktien im Wert von 1,1 Milliarden Dollar zurück, und seit Jahresbeginn belaufen sich die Rückkäufe auf beeindruckende sieben Milliarden Dollar.
Die Aktionäre von Berkshire Hathaway honorieren dieses Vorgehen – die Aktie erreichte im September ein neues Rekordhoch und liegt seit Jahresbeginn etwa 14 Prozent im Plus.
Ein weiterer Faktor, der Buffetts Strategie unterstützt, sind die gestiegenen Anleiherenditen von US-Staatsanleihen. Mit einem Rekord von 157,2 Milliarden Dollar an Barmitteln Ende September hat Buffett genügend finanzielle Munition, um mögliche Chancen am Markt zu nutzen.